Der (inter-) disziplinäre Blick auf Landschaft
Im Einzugsgebiet der Widawa wurden zwischen November 2012 und Mai 2016 Hinweise auf eine frühe Eisenverhüttung durch die Przeworsk Kultur im Rahmen der TOPOI Forschergruppe „Eisen als Rohmaterial“ untersucht.
Während einer ersten Feldbegehung im Frühjahr 2013 wurden die unterschiedlichen disziplinären Zugänge zur Landschaft im Untersuchungsgebiet deutlich. Weiterhin zeigte sich, dass durch die gemeinsame Diskussion vor Ort und die Verknüpfung der einzelnen Perspektiven ein Mehrwert für die Entwicklung und Adaption gemeinsamer Forschungsfragen entstand.
Aus geographischem Blickwinkel galt es zunächst Landschaftseinheiten und –elemente zu klassifizieren und abzugrenzen, wie beispielsweise die Aue von der anschließenden saalezeitlichen Grundmoränenplatte und die Identifikation eines Altarms der Widawa, der auf dem Foto durch den Verlauf der Baumreihe lokalisiert werden kann.
Die Verknüpfung unserer disziplinären Blickweisen auf die Landschaft ermöglichte uns einen neuen Zugang zum Forschungsgegenstand der frühen Eisenverhüttung im Einzugsgebiet der Widawa. Beispielsweise stellten wir fest, dass zwei natürliche Ressourcen, die in diesem Kontext von großer Bedeutung sind unmittelbar in der Umgebung des Siedlungsplatzes zur Verfügung stehen: a) Raseneisenerze, die sich in der Regel in Talungen in den Jung- und Altmoränengebieten im Holozän bildeten und b) Lehm für den Ofenbau im Bereich der Grundmoränenplatte.
Landschaftsarchäologie untersucht materielle Spuren vergangener Kulturen im Kontext von Wechselwirkungen mit der natürlichen und sozialen Umwelt. (Kluiving/Guttmann-Bond 2012)
Zum Weiterlesen: Thelemann u.a. 2015, Thelemann u.a. 2016, Thelemann u.a. 2017.
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