Landschaftsarchäologie - Stimmen und Definitionen
„Archaeology, as an integral part of anthropology and armed with its great time depth, has the potential to unify this truly interdisciplinary approach into a coherent whole. In doing so, a landscape paradigm might allow archaeology to contribute substantively to an understanding of the anthropology of place by demonstrating the limits of strict cultural materialism in explaining how people creatively fashion their environments.” (Anschuetz u.a. 2001, 192)
“Damit könnte ´Landschaftsarchäologie´ auch als Prähistorische Kulturlandschaftsforschung bezeichnet werden, die, im Kontrast zur entsprechenden Richtung deshalb innerhalb der Kulturgeographie, nicht Archivalien und historische Karten, sondern Bodenfunde und deren räumlich-zeitliche Verteilung als Maßstab für Genese und Wandel der Kulturlandschaft benutzt." (Schier 2002, 307)
„Der Begriff Landschaftsarchäologie wird in diesem Beitrag als Ansatz verstanden, um raumbezogenes Verhalten ur- und frühgeschichtlicher Gruppen besser zu erfassen, soweit es sich um Größenordnungen handelt, die über den einzelnen Lagerplatz oder Wohnort hinausgehen.“ (Zimmermann u.a. 2004, 39)
„Der Begriff der „Landschaftsarchäologie“ ist noch verhältnismäßig neu und ungenau definiert. Er bezeichnet im Wesentlichen eine übergreifende Betrachtungsweise, durch die ältere Forschungsansätze mit je eigenen Schwerpunkten zu einer geschlossenen Fragestellung zusammengefaßt werden, und zwar die Siedlungs-, Wirtschafts-, Sozial- und Ökoarchäologie. […] In methodischer Hinsicht sollte die Landschaftsarchäologie naturwissenschaftliche und kulturhistorische Ergebnisse gleichrangig berücksichtigen und so das dynamische Gesamtsystem menschlicher Existenz und Betätigung in seiner Wechselwirkung mit dem Naturraum rekonstruieren.“ (Lüning 1997, 277)
"Landscape archaeology is the science of material traces of past peoples within the context of their interactions with the wider natural and social environment they inhabited (Kluiving/Guttmann 2012, 15)."
„Damit bietet die Landschaftsarchäologie auch die große Chance, starres Schubladendenken zu überwinden und divergierende Richtungen zu versöhnen: Denkmalpflege und Postprozessualismus, Positivismus und Idealismus, naturwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Archäologie…Die hier vorgelegte theoretische Konzeption soll dazu beitragen.“ (Gramsch 2003, 51)
“Landscape archaeology is an archaeology of how people visualized the world and how they engaged with one another across space, how they chose to manipulate their surroundings or how they were subliminally affected to do things by way of their locational circumstances. It concerns the intentional and the unintentional, the physical and the spiritual, human agency and the subliminal.” (David/Thomas 2008, 38)
“Nowadays the word ´landscape´ is in. It obviously sounds sexy to archaeologists in 2010. Starting some years ago, there were a growing number of archaeological publications proudly bearing ´landscape´ in their titles. Simultaneously the word ´environment´ is losing its prominent position on the front page of archaeological books and papers. Does this reflect a new type of research, a new topic in archaeology – or it is just one of the fashionable sound bites of the new millennium? In my eyes there are some indications of this last suggestion; the word ´landscape´ today at least partly acting as an envelope for anything.” (Meier 2012, 504)
„Landschaft als ökonomische und ´symbolische Ressource´, Landschaft als Prozess, stete Inkorporation neuer Handlungen, stete Reinterpretation, Landschaft als Verkörperung und zugleich Mittel der Dialektik zwischen Gesellschaften und ihrer Welt, die geschaffen und gesehen wird, Landschaft als Natur und Kultur, passiv und aktiv, dauerhaft und dynamisch: Damit sind wir weit weg gekommen vom statischen Bild der Bühne, auf der das Theater sozioökonomischer Handlungen das Drama der Eroberung des Naturraums durch die Kultur auf- und ausgeführt wird.“ (Gramsch 2003, 50)