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Film und Kino in Südafrika

TypSeminar
Dozent/inProf. Dr. Tobias Wendl
InstitutionKunsthistorisches Institut
Abteilung Kunst Afrikas
SemesterWintersemester 2010/11
Veranstaltungsumfang
RaumKoserstraße 20 A 125

Literaturliste

Martin Botha (Hg.), Marginal Lives and Painful Pasts: South African Cinema after Apartheid, Capetown: Genugtig 2007. Jacqueline Maingard, South African National Cinema, London: Routledge 2007. Keyan Tomaselli, Encountering Modernity: 20th Century South African Cinemas, Amsterdam: Rozenberg 2006. Keyan Tomaselli, The Cinema of Apartheid: Race and Class in South African Film. London: Routledge 1989.
Das Seminar gibt einen Überblick zur Kino- und Filmgeschichte Südafrikas. Vorgestellt werden wichtige Autoren und Filmemacher,  Genres und Themen sowie filmästhetische Entwicklungen - vor dem historischen Hintergrund von Kolonisierung, Apartheid, Widerstand und Befreiung. Besonderes Augenmerk gilt dabei den transkulturellen Verflechtungen und Transfers von Narrativen und filmischen Formen. Das Spektrum reicht von den frühen kolonial-nationalistischen Epen wie „De Voortrekkers“ von 1916, in dem der ‚große Treck‘ vom Kap ins Landesinnere als Gründungsmythos einer ‚weißen‘ südafrikanischen Nation verherrlicht wird (mit Anleihen an D.W. Griffith „Birth of a Nation“), über die speziell für das schwarze Publikum in den Townships produzierten Melodramen und Musicals der 1940er und 50er Jahre („Jim Comes to Joburg, 1949 - „Zonk!“ 1950 - „Song of Africa“ 1951 - „Magic Garden“ 1951) bis hin zu jenen Meilensteinen der Filmgeschichte Südafrikas, die zunächst eher subtil und später immer dezidierter gegen das Apartheid-Regime Position bezogen. „Come back Africa“, 1959 von dem US-Amerikaner Lionel Ragosin (heimlich) in Johannesburg gedreht, ist der bekannteste und zugleich der, der weltweit am meisten Empörung auslöste. Ein weiterer Schwerpunkt  liegt schließlich auf den Entwicklungen nach der Zäsur von 1994, etwa dem Revival des Gangster-Genres (Drum 2004, Tsotsi 2005 Jerusalema 2008), aber auch auf neueren Tendenzen im Bereich des Dokumentar- und Essayfilms (z.B. Francois Verster).