Bartholomäus Zollikofer
Bartholomäus Zollikofer
1.1. Name, Tätigkeiten und Positionen
Bartholomäus Zollikofer
Kaufmann; Gesandter
1.2. Geburts- und Todesjahr und -ort
* 1575 St. Gallen?
† 1649 ebd.?
1.3. Herkunft, Lebensbeschreibung, Konfession
St. Gallener Kaufmann, Vater ebenfalls Kaufmann in St. Gallen; betrieb mit seinem Vater und seinem Bruder zusammen u. a. eine Salzferme in Lyon; jahrelange Erfahrungen in Paris mit Prozessen, dem Hof und den Amtsgepflogenheiten einzelner Beamter im Auftrag verschiedener Handelshäuser; 1608 entsandte ihn eine Versammlung von eidgenöss. Kaufleuten in St. Gallen nach Paris, um am Hof die Anerkennung versch. Privilegien zu erwirken (Ausnahme von Einfuhrzöllen nach Lyon; Zulassung von Geldausfuhr); auf seiner Reise machte er auf Wunsch seines Vaters in Privatgeschäften in Lyon Station, und dabei berief er zus. mit Mathias Spon eine Versammlung aller eidgenöss. Kaufleute ein, die sich in der Stadt aufhielten; das Ergebnis dieser Versammlung war die Gründung einer Interessenvertretungsgruppe und damit die erstmalige Organisation als nationaler Verband (bis dahin waren die eidgenöss. Privilegien von den St. Galler Kaufleuten allein verteidigt und von den Kaufleuten aller eidgenöss. Städte in Anspruch genommen worden); war in Paris nicht erfolgreich, betätigte sich auch nach seiner Rückkehr weiterhin als „gemeiner Kaufleute Agent“; nahm auch 1634 an der Gesandtschaft Daniel Studers im Interesse der Kaufleute an den Pariser Hof teil
1.4. Literatur zur Person
Wild ed. (s.o. 2.1.) 108-124
2.1. Quelle: benutzte Edition
Bartholome Zollikofers Journal. 1608 Februar 9. - 1609 Februar ... Beilage I. In: Ella Wild, Die eidgenössischen Handelsprivilegien in Frankreich 1444-1635. Mit zwei Beilagen. In: Mitteilungen zur vaterländischen Geschichte 32. Vierte Folge 2. St. Gallen 1915, 235-286
2.2. Beschreibung der Edition, Bemerkungen
Editionsprinzipien: vollst.; Orthographie normalisiert, bei frz. Passagen grammatikalische Korrekturen; Umstellung einzelner Abschnitte entspr. den in der Hs. angegebenen Verweisungszeichen; Seitenwechsel nicht angegeben; textkrit. und ausführl. inhaltl. Anmerkungen direkt zum Text, ausführl. Darstellung des hist. Kontextes im monographischen Teil der Arbeit; Marginalien separat gedr.; Beschreibung und Ort der Hs.
2.3. Literatur zur Quelle bzw. Edition
Wild ed. (s.u. 2.1.) III
2.4. weitere Editionen; Auszüge, Übersetzungen
-
3.1. Abfassungszeit
nachträglich, nach der Rückkehr von der Gesandtschaftsreise in einem Zug
3.2. AdressatInnen
selbst; direkt oder indirekt vermutl. auch die von BZ vertretenen eidgenössischen Kaufleute
3.3. Funktion der Quelle
Bericht über seine Verhandlungen im Auftrag der eidgenössischen Kaufleute
3.4. Medium (hsl.; gedr.); Überlieferung; Ort der Hs.
hsl.; Ort: St. Gallen, Direktorialarchiv, Tr. XIV. P. 7. m
4.1. Berichtszeitraum
9. 02. 1608-März 1609
4.2. Sprache
dt. mit frz. Passagen (Wiedergabe best. Gespräche)
4.3. Form der Quelle
Ich-Form kombiniert mit Sie- (3. P. Pl.) und Wir-Form für die Kaufleute, als deren gewählter Vertreter und Gesandter BZ agierte; Gesandtschaftsbericht in Tagebuch-/Journalform (vgl. Jakob Rainsperg); Titel: „Register was ich, Bartholome Zollicoffer, wegen gemainer Kaufleuten irer Privilegien halben verricht und gehandlet“
4.4. Inhalt
Beginn mit der Übernahme des Gesandtschaftsauftrags und den ersten Vorbereitungen, Versammlung und Organisationsgründung in Lyon, Verhandlungen in Paris, weitere Gespräche und Briefe nach der Rückkehr