Ludwig Kilchmann
Ludwig Kilchmann
1.1. Name, Tätigkeiten und Positionen
Ludwig Kilchmann
Patrizier (?); Bergwerksbesitzer und Besitzer weiterer Güter; Geldverleiher (?); Ratsherr, Gesandter; verh.
1.2. Geburts- und Todesjahr und -ort
* vermutlich 25. 08. (Tag des Hl. Ludwig) (Jahr?, in Basel?)
† 24. 09. 1518 Basel (?)
1.3. Herkunft, Lebensbeschreibung, Konfession
Vater Bäckermeister und Ratsherr Konrad K († 1454); 1468 Heirat mit Elsbeth Zscheckenbürlin, deren Vater Ratsherr und nachmals Oberstzunftmeister war; 1470 Sohn Hans geb., später Tochter Margreth; vor 1476 Meister der Kleinbasler Ges. zum Greifen; 1476 Kriegsrat des Basler Aufkommens beim Murtener Kampf; 1477 Tod des Schwiegervaters; 1481 stiller Teilhaber einer Handelsges. (Betreiber: zwei Schwäger Zscheckenbürlin und ein anderer, Handel mit Tuch und Spezerei); 1484 Tod der Schwiegermutter − Erbe eines bedeutenden Anteils an den Bergwerken v. Plancher-les-Mines, Masmünster und Todtnau, Stiftung einer Jahrzeit durch LK f. sich, seine Eltern, seinen Sohn, seinen Bruder Friedrich in der Pfarrkirche St. Theodor, Begabung auch an die Kartause (ebd. 1487 Ordenseintritt seines Schwagers Hieronymus); 1485 Stiftung einer Jahrzeit f. sich und seine Frau im Steinenkloster; 1487 verheiratete er seinen Sohn mit Anastasia Sürlin (Vater: Oberstzunftmeister, Zugehörigkeit der Sürlins zur Hohen Stube), Aufnahme v. LK und Hans K in die Hohe Stube; 1490 Hans, 1491 LK Ratsherr; 1494 − nach dem Tod der Schwäger − Verkauf der Handelsbeteiligung an den dritten Teilhaber; 1500 „Statthalter des Bürgermeisterthums“ (Bernoulli ed. [s.u. 1.4.] 431) (regelrechte Bürgermeister mussten ritterlichen Standes sein, wie sein Sohn, sowie über ein entsprechendes Alter und Erfahrung verfügen, wie er); ab 1476 Vogt der Kinder seines verst. Bruders Hans Konrad: f. den 1493 gest. Lienhard stiftete er bei St. Theodor eine Jahrzeit, Ursula verheiratete er 1494; Vormund der Tochter Ottilia seines Bruders Friedrich; 1499 Tod der Frau; ca. 1501 mit Hans zus. Wallfahrt nach Aachen, v. dort Messebesuch in Antwerpen; 1502 bestimmten LK und Sohn Hans ihr Stammhaus testamentarisch zur Pilgerherberge; 1503 Teilnahme beider an der Belagerung Locarnos; 1507 Gesandter nach Luzern; bestattet in St. Theodor
1.4. Literatur zur Person
Bernoulli ed. (s.u. 2.1.) Einl. 425-442, zu LK und seiner Familie 425-435
2.1. Quelle: benutzte Edition
Ludwig Kilchmann, Autobiographie. In: Die Chronik in Ludwig Kilchmanns Schuldbuch. 1468 bis 1518. Hg. v. August Bernoulli. In: ders. (Hg.), Basler Chroniken. Bd. 6. Leipzig 1902, 423-460: 425-442 (Einl.). 443-460 (Text)
2.2. Beschreibung der Edition, Bemerkungen
dazu Bernoulli ed. (s.o. 2.1.) 438-442: aus dem gesamten „Schuldbuch“, das ganz am Schluss die Autobiographie enth., druckt Hg. nur letztere ab; er stellt eine chron. Folge des Textes her (LK hatte hinten angefangen zu schreiben und sich nach vorne vorgearbeitet, Bernoulli ed. [1902] 436f.); Seiten angemerkt (urspr. Ordnung lässt sich rekonstruieren); Beschreibung der Hs.: Beschaffenheit, Überlieferung, Ort; Rechtschreibung: kl. Änderungen, Verbesserungen v. Fehlern (genau beschrieben, z.T. in textkrit. Anmerkungen notiert); zur Interpunktion nichts gesagt; textkrit. und inhaltl. Anmerkungen (getrennt); Einl. zum Autor und seiner Familie
2.3. Literatur zur Quelle bzw. Edition
Bernoulli ed. (s.o. 2.1.) 435-442; Ludwig v. Diesbach Autobiographie ed. Zahnd (1986), 310 und Anm. 1459: Autobiographie LKs im Rahmen eines Familienbuches − eine verbreitete Form
2.4. weitere Editionen; Auszüge, Übersetzungen
kurzer Auszug (hsl.): Christian Wurstisen, Analekten (bis 1588)
3.1. Abfassungszeit
Buch wohl um 1484 angelegt (Schuldnerliste), Abfassungszeit: wohl 1499-1515
3.2. AdressatInnen
„meister“ der testamentarisch verfügten Pilgerherberge (Bl. 323, p. 459)
3.3. Funktion der Quelle
geschäftlich (Schulden- bzw. Zinseneingang verzeichnen, Besitz: Bergwerke, Naturalzinsen; Jahrzeiten-Verträge und weitere rel. Stiftungen und Verfügungen überprüfbar machen)
3.4. Medium (hsl.; gedr.); Überlieferung; Ort der Hs.
hsl.; aus der Hinterlassenschaft des Sohnes Hans gelangte es vermutlich durch den Testamentsvollstrecker, den Kartäusermönch Hieronymus Zscheckenbürlin (= Bruder seiner Frau), in das Archiv der Kartause, 1856 kam es mit den Archivalien der Kartause ins Staatsarchiv Basel
4.1. Berichtszeitraum
1468-1515
4.2. Sprache
dt.
4.3. Form der Quelle
Ich-Form, Prosa; im „Schuldbuch“ v. hinten nach vorn geschrieben; eine Art Forts. des Schuldbuchs: Verpflichtungen der Jahrzeit- und sonstigen Kirchenstiftungsempfänger, der Bruderschaften und des Pilgerherbergsmeisters als LKs Rechtsnachfolger
4.4. Inhalt
Hausstand, v.a. Sohn; Kirchenstiftungen; Güter der Verwandten; chronikalische Nachrichten (Berichtszeitraum: 1470-99), v.a. Kriegszüge der Baseler, Wetter und Morde; Einkäufe in Bruderschaften, Ablässe