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Koryŏ-Dynastie

(918-1392)

Dieser Teil behandelt die erste von zwei historischen Dynastien Koreas, Koryŏ, die nach Silla die zweite Reichseinigung erreicht hatte. Die beiden Reichseinigungen durch Silla und Koryŏ lassen sich historisch als die Geburt der koreanischen Nation bezeichnen.

Bei der ersten war von großer Bedeutung, dass die koreastämmigen Herrschaftsgebilde, die auf der koreanischen Halbinsel verstreut existierten, in eine staatliche Struktur eingegliedert wurden. Das war die Voraussetzung für eine künftige nationale Einheit Koreas. Diese Vereinigung durch Silla war jedoch nicht von langer Dauer, da das Zusammenfügen der Regionen der ehemaligen Königreiche nicht nachhaltig gelang. Die zweite Vereinigung der Koryŏ-Dynastie wurde daher durch eine Politik unterstützt, die um die lokalen Machhaber warb, gleichzeitig aber deren Einfluss reduzierte.

Kulturgeschichtlich betrachtet zeichnet sich die Koryŏ-Dynastie dadurch aus, dass sie eine multikulturelle und multireligiöse Gesellschaft war. Offiziell wurde der Buddhismus zur Staatsreligion und er genoss dementsprechend viele Privilegien. Gleichzeitig gewann der Konfuzianismus als politische Philosophie im Machtzentrum der Dynastie immer mehr an Bedeutung. In der Bevölkerung wurden weiterhin Naturglaubensformen, Schamanismus und Geomantik praktiziert.

 

Hee Seok Park
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