Gefangenenberichte in der Frühen Neuzeit
Frühneuzeitliche Gefangenenberichte bzw. „Captivity Narratives“ sind ein spannendes und gleichzeitig ein schwierig zu analysierendes Quellengenre. Das Spektrum der Texte reicht von Berichten über Klosterfluchten der Reformationszeit über Erzählungen von Piratenopfern im Mittelmeerraum, von Glaubensflüchtlingen des 17. Jahrhunderts, EuropäerInnen in Nordamerika bzw. auf dem indischen Subkontinent bis hin zu Darstellungen von Kriegsgefangenschaft im frühneuzeitlichen Europa. Unterschiedliche Fragen lassen sich an dieses Material richten: unter anderem nach narrativen Techniken und Topoi, aber auch dem Selbstzeugnischarakter, dem intendierten Publikum und den Rezeptionsmechanismen. Jenseits der meist dramatischen Geschichten lassen sich an Gefangenenberichten aber auch zentrale religiöse, politische und kulturelle Entwicklungen der Frühen Neuzeit thematisieren. Im Seminar werden ausgewählte Texte vorgestellt, quellenkritisch untersucht, in ihre historischen Kontexte eingeordnet und an neuere kulturwissenschaftliche Debatten rückgebunden.
(13164-S17)
Typ | Hauptseminar |
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Dozent/in | Univ.-Prof. Dr. Alexander Schunka |
Institution | Freie Universität Berlin Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften Friedrich-Meinecke-Institut |
Sprache | Deutsch |
Semester | Sommersemester 2017 |
Veranstaltungsumfang | 2 SWS |
Maximale Teilnehmerzahl | 35 |
Raum | Koserstr. 20 A 125 |
Beginn | 18.04.2017 | 10:00 |
Ende | 18.07.2017 | 12:00 |