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Felix Pülm

Felix Pülm

„Decoding Authenticity“ – Eine Analyse der divergierenden Authentifizierungsstrategien in thailändischen Geschichtsmuseen

Das Versprechen auf Authentizität – das Zauberwort der Gegenwart – spielt in Museen eine bedeutende Rolle. Museen wollen historische Wirklichkeiten sichtbar machen und wenden dabei verschiedene Strategien an, um Darstellungen vergangener Welten so echt, unmittelbar und authentisch wie möglich erscheinen zu lassen. Dabei werden nicht nur Objekte als Zeugen der Vergangenheit gezeigt, vielmehr werden diese auch räumlich und medial inszeniert, um die Objekte in einen Sinnzusammenhang zu stellen, der von Besucher:innen dekodiert und verstanden werden kann. Dabei liegt die Annahme zu Grunde, dass es sich bei Authentizität um ein bewusst herbeigeführtes Konstrukt handelt, mit Hilfe dessen die Echtheit, Originalität und Geschichte eines Objektes, einer Erzählung oder einer ganzen Ausstellung belegt und verdeutlicht werden soll. Authentizität wird folglich nicht als etwas verstanden, was Dingen immanent zugrunde liegt oder zu eigen ist, sondern vielmehr als ein Zuschreibungsprozess, der ihnen von anderer Seite hinzugefügt und zugesprochen wird. In diesem Sinne begegnen wir in Museen einer Fiktion von Authentizität. 

Das Ziel des Dissertationsprojekts besteht darin, die Herstellung von Authentizität in thailändischen Museen zu analysieren und die verschiedenen Authentifizierungsstrategien herauszustellen. Hierbei werden ausgesuchte Museenanhand eigens entwickelter Kriterien auf die Erzeugung von Authentizität hin untersucht und miteinander verglichen.

 

Felix Pülm absolvierte von 2010 – 2013 den Masterstudiengang Public History an der Freien Universität Berlin und widmete sich in seiner Masterarbeit der Erinnerungskultur in Thailand zum Zweiten Weltkrieg. Nach dem Masterabschluss verlegte er seinen Lebensmittelpunkt nach Thailand und arbeitet seit dem Jahr 2015 in der Deutschabteilung der Silpakorn-Universität. Neben dieser Tätigkeit beschäftigte er sich weiter mit der thailändischen Geschichtskultur, was ihn schließlich dazu motivierte, sich in seiner Dissertation mit divergierenden Authentifizierungsstrategien in thailändischen Geschichtsmuseen zu befassen.