Vortrag von Jenny Hestermann: "Don't mention the war" – Deutsch-israelische Wissenschaftsbeziehungen nach dem Holocaust
News vom 03.12.2024
Die Hochschulgruppe Chaverim und der Arbeitsbereich Didaktik der Geschichte an der Freien Universität Berlin laden ein zum öffentlichen Vortrag "Don’t mention the war" – Deutsch-israelische Wissenschaftsbeziehungen nach dem Holocaust der Zeithistorikerin Jenny Hestermann.
Wissenschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Israel begannen in den 1950er Jahren zunächst als ein Platzhalter für die noch fehlenden politischen Beziehungen beider Staaten; sie entwickelten sich jedoch allmählich zu einer der wichtigsten Institutionen im bilateralen Verhältnis. Die Erfahrung des Holocaust war dabei für beide Seiten identitätsstiftend, wurde jedoch im Aufbau der wissenschaftlichen Kontakte regelrecht verschwiegen. Während israelische Wissenschaftler sich skeptisch gegenüber den deutschen Akteuren zeigten, waren für die Bundesrepublik wissenschaftliche Kooperationen ein Mittel zur Durchbrechung der internationalen Isolation und der Wiedererlangung kultureller Legitimation.
Jenny Hestermann forschte und lehrte zu deutscher und israelischer Geschichte am Fritz Bauer Institut in Frankfurt am Main, als Postdoc an der EUI in Florenz, als Gastprofessorin in Potsdam sowie an der Hochschule für Jüdische Studien Heidelberg als Lehrstuhlvertretung für Israel- und Nahoststudien. Zuletzt leitete sie das Büro der Heinrich-Böll-Stiftung in Tel Aviv.
Ihr Vortrag beschäftigt sich mit Brüchen, Konfliktlinien und übergreifenden Entwicklungen in den deutsch-israelischen Wissenschaftsbeziehungen am Beispiel der Geisteswissenschaften in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts.
Zeit & Ort
17.12.2024 | 16:00 Uhr s.t.
Freie Universität Berlin
Friedrich-Meinecke-Institut
Hörsaal A
Koserstraße 20
14195 Berlin
Raumplan