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Das geheime Zusatzprotokoll zum Hitler-Stalin-Pakt (1939)

Die Erinnerungen der Europäer an den Hitler-Stalin-Pakt unterscheiden sich regional sehr stark. Die westeuropäische Erinnerungskultur fokussiert primär auf die Menschheitsverbrechen des Holocaust, kaum jedoch auf den Pakt als einen wichtigen Ausgangspunkt. Für die russische Geschichtspolitik ist weiterhin der „Grosse Vaterländische Krieg 1941-45“ der zentrale Erinnerungsort mit Stalin als in diesem Punkt unbestrittener Führungsikone. Der Pakt und insbesondere die enge Partnerschaft mit Hitler 1939-41 gehören in Russland heute - von wenigen Ausnahmen abgesehen – wieder in einen weitgehend tabuisierten Bereich, der mit Gesetzen und staatlichen Kommissionen geschützt wird. In Ostmitteleuropa steht der Pakt dagegen für den Beginn von Krieg, Besatzung, Deportation sowie die Ablösung der NS- durch die stalinistische Diktatur und ist tief in der regionalen Erinnerungskultur verankert. In der Veranstaltung sollen der Weg zum Pakt vom 23.August 1939 und zu dem - heute nahezu vollständig vergessenen - ihn ergänzenden und erweiternden Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag vom 28. September 1939 mit den insgesamt vier Geheimen Zusatzprotokollen nachgezeichnet, sowie deren Inhalt interpretiert und die Auswirkungen skizziert werden. Abschliessend wird ein Licht auf die sowjetische Tabuisierung des Paktes nach 1945 und seine Rolle im Auflösungsprozess der Sowjetunion in Polen und den baltischen Staaten geworfen.   

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