Ruben Schenzle, M.A.
Seminar für Semitistik und Arabistik
Fachrichtung Arabistik
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
Stellvertretender Bachelorbeauftragter; ABV-Beauftragter
Raum 1.2004
14195 Berlin
Sprechstunde
Die BA/ABV-Sprechstunde findet montags von 11.30 bis 12.30 Uhr statt. Entweder vor Ort oder auf Wunsch telefonisch bzw. via Webex.
Bitte folgen Sie zur Terminvereinbarung diesem Link.
Wissenschaftlicher Werdegang
Seit 2017 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin (Praedoc) am Seminar für Semitistik und Arabistik der Freien Universität Berlin |
2014-2016 | Wissenschaftlicher Referent bei der panarabischen NGO Mominoun bila Hodoud |
2012-2014 | Tutor für Arabische Sprache und Kultur am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität im Bereich Deutsch als Zweitsprache (DaZ) |
2008-2014 | Studium der Arabistik (MA) und Islamwissenschaft (BA) an der Freien Universität Berlin |
2011 | ERASMUS-Studium an der Universidad de Granada, Spanien |
2010-2011 |
DAAD-Stipendium: Semestersprachkurs in Kairo, Ägypten |
2006-2007 | Anderer Dienst im Ausland in Jerusalem, Israel/Palästina |
Aktuelle Lehrveranstaltungen sind im Online-Vorlesungsverzeichnis der Freien Universität Berlin abrufbar.
Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2018/19
- 14287 LEKTÜREKURS
Arabische Lyrik im Spiegel ihrer Übersetzungen (Ruben Schenzle)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 23.10.2018)
Ort: 2.2051 Besprechungsraum (Fabeckstr. 23-25)
Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2018
- 14280 Seminar
Die arabischen Länder – Einheit in Vielfalt (Ruben Schenzle)
Zeit: Di 16:00-18:00 (Erster Termin: 17.04.2018)
Ort: 1.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23-25)
Lehrveranstaltungen im Wintersemester 2017/18
- 14287 Lektürekurs
Die Literatur von Nagib Mahfuz (Ruben Schenzle)
Zeit: Di 12:00-14:00, zusätzliche Termine siehe LV-Details (Erster Termin: 24.10.2017)
Ort: 0.2001 Seminarraum (Fabeckstr. 23-25)
Lehrveranstaltungen im Sommersemester 2017
- 14287 Lektürekurs
Mensch und Koran (Ruben Schenzle)
Zeit: Di 12:00-14:00 (Erster Termin: 18.04.2017)
Ort: 2.2058 Seminarraum (Fabeckstr. 23-25)
Bisherige Forschungsschwerpunkte
- Koran und spätantike Umwelt
- Philosophische Anthropologie
- Moderne islamische Koranexegese
Weitere Interessengebiete
- Literaturübersetzung (Moderne Prosa & Lyrik)
- Geschichte der Arabisierung von al-Andalus
- Utopien in der arabischen Literatur
Meinen momentanen Forschungsschwerpunkt bilden Utopien in der arabischen Literatur. Dabei lässt sich das utopische Denken nur vor dem Hintergrund kulturhistorischer Entwicklungen nachvollziehen und beschreiben. Angefangen mit der eschatologischen Variation mythischer Narrative wie z.B. der Wiederkehr elysischer Motive der altarabischen Dichtung im koranischen Paradies, dem Fortleben antiker Philosophie in der arabischen Tradition sowie zahlreichen fiktionalen Elementen in adab-Werken existiert ein Wunschraum, der häufig geradezu utopietypisch als Spiegelbild zur als mangelhaft empfundenen Gegenwart der Texte dient. Ein Phänomen, dass sich kulturübergreifend feststellen lässt.
Jedoch verkennt das Postulat der westlichen Utopieforschung, zwischen der Antike mit ihren Paradiesmythen sowie Platons Schrift über das ideale Gemeinwesen und dem Erscheinen von Thomas Morus‘ Werk „Utopia“ im Jahre 1516 läge eine utopiearme Epoche, dass in eben jenem Zeitraum (7.-15. Jahrhundert u.Z.) die arabische Literatur ihre sogenannte klassische Blüte erlebte. In zahlreichen Schriften jener Zeit, von Ibn Šuhaid (Risālat at-tawābiʿ wa-z-zawābiʿ ) über die Iḫwān aṣ-ṣafāʾ (Rasāʾil iḫwān aṣ-ṣafāʾ wa-ḫullān al-wafā) bis al-Qazwīnī (Kitāb ʿaǧāʾib al-maḫlūqāt wa-ġarāʾib al-mauǧūdāt), lässt sich Utopisches in Form von philosophischen oder theologischen, fiktiven oder spekulativen, mystischen und fantastischen Motiven nachweisen.
Dennoch stellen literarische Utopien bislang ein Desiderat der arabistischen Literaturforschung dar. Monografien zum Thema fehlen und die spärliche Zahl an Beiträgen in Journalen oder Sammelbänden verharren bei den Parallelen, welche die Werke von Ibn Ṭufail (Philosophicus Autodidactus), Ibn an-Nafīs (Theologus Autodidactus) und al-Farābī (Der Musterstaat) zu „Utopien“ der westlichen Literaturgeschichte aufweisen. Diesen Fokus gilt es zu erweitern und weitere zentrale Texte einem utopiekritischen Rereading zu unterziehen, um so die kulturspezifische Entwicklung utopischen Denkens zu erhellen.