Ernährung und Sicherheit im China der Warlords (1912-1928): Governance-Formen in transitiven Räumen
Teilprojekt D5 im Rahmen des DFG-Sonderforschungsbereichs 700, 2010-2013
Das Teilprojekt D5 untersucht die Erbringung von Governance-Leistungen "Ernährung" und "Sicherheit" im Zeitraum 1912-1928 in der chinesischen Provinz Guangdong, die aufgrund wechselnder Warlords-Regimes territorial, sektoral und zeitlich ein Raum begrenzter Staatlichkeit war. Zentrale Hypothese ist, dass trotz der Desintegration auf zentralstaatlicher Ebene und der instabilen politischen Verhältnisse in Guangdong, die Ernährung der Bevölkerung und die Aufrechterhaltung von Sicherheit auf lokaler und Provinzebene durch die Etablierung unterschiedlicher Governance-Formen gewährleistet waren. Es wird davon ausgegangen, dass Formen strenger hierarchischer Steuerung nur bedingt durchsetzbar waren, so dass der diskursiven Steuerung durch konkurrierende „alte“ und „neue“ Wertvorstellungen (von Konfuzianismus bis zu Sozialismus und Nationalismus) eine bedeutende Rolle zukam. Die systematische Bearbeitung erfolgt in mikrohistorischen Fallstudien, die miteinander verglichen und in Verbindung zur Provinz-Ebene gesetzt werden.
Projektleitung: Prof. Dr. Dr. h.c. Mechthild Leutner Projektteam: Izabella Goikhman M.A., Dr. Jens Damm, Christoph Grau, Barbara Herrmann Kontakt: Izabella Goikhman, Research Associate, bellag [at] zedat.fu-berlin.de