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Biennalen – Museen – Archive – Laboratorien: Kunsträume in Afrika

(13625)

TypSeminar
Dozent/inProf. Dr. Kerstin Pinther
InstitutionKunsthistorisches Institut
Abteilung Kunst Afrikas
SemesterWintersemester 2011-12
Veranstaltungsumfang2 SWS
RaumKoserstraße 20, 14195 Berlin A127
Zeit
zweiwöchig Freitag 12-14 Uhr + Blocktermine am 02. und 03. Dezember 2011

Literaturliste

Filipovic, Elena, van Hal, Marieke (Hg.) 2010, The Biennal Reader, Ostfildern, van der Plas, Els, Halasa, Malu (Hg.) 2002, Creating Spaces of Freedom. Culture in Defiance, Amsterdam, Pinther, Kerstin, Centre for Contemporary Art, Lagos. Ein Gespräch zwischen Bisi Silva und Kerstin Pinther, in: Pinther, Förster, Hanussek (Hg.), Afropolis, Stadt, Medien, Kunst, Köln: 144-147

 

BA Aufbaumodul Kunstgeschichte Afrikas: regionale und thematische Vertiefung; MA Bildkünste Afrikas; MA Kunstgeschichte und Transkulturalität A; MA Regionale Vertiefung im Schwerpunkt Afrika; MA Forschungspraxis im Schwerpunkt Afrika; BA Kunstgeschichte Aufbaumodul Moderne und Gegenwart

Die Einrichtung und der Ausbau von Kunstakademien, Museen und Archiven erfolgte in den meisten afrikanischen Ländern durch den kolonialen Staat oder im Kontext des postkolonialen Nationbuilding – letzteres zumeist entlang nationaler ästhetischer und thematischer Prämissen. Rückblickend werden solche „Erfindungen“ geteilter nationaler Traditionen und Identitäten zwar als ein in Zeiten des Umbruchs und der Unabhängigkeitswerdung notwendiger „strategischer Essentialismus“ interpretiert, für die Gegenwart erscheint eine damit verbundene Selbstkulturalisierung jedoch als nicht mehr haltbar (Ekpo 2010). Obgleich sich immer schon einzelne Künstler oder Gruppen – etwa das Laboratoire Agit-Art in Dakar – von der staatlichen Kulturpolitik distanzierten, haben sich doch erst in den letzten zwei Dekaden vor allem in den urbanen Zentren neuartige Orte und Räume etabliert, die sich jenseits „traditioneller“ staatlicher Institutionen zu Plattformen für die Kunstproduktion, Diskussion und Reflexion von kulturellem Wissen entwickelt haben (z.B. Raw Material Company Dakar, Centre for Contemporary Art Lagos, Contemporary Image Collective Kairo, District Six Museum Kapstadt).
Das Seminar untersucht diese verschiedenen Kunstorte und Infrastrukturen der Kunstproduktion wie des Ausstellungsbetriebs auf dem afrikanischen Kontinent: 1. Biennalen (Dakar, Bamako, Johannesburg, Luanda, Kairo), die einerseits für eine Globalisierung innerhalb der Künste stehen, andererseits auch die Frage nach der Macht und den Hegemonien des Kunstmarktes aufwerfen, 2. Museen und Archive und 3. Kunstorte und freie künstlerische und kuratorische Initiativen. Beispiele aus anderen Teilen der Welt können vergleichend ebenso einbezogen werden.


Das Seminar findet in zweiwöchigem Abstand und als Blockseminar am 2. und 3. Dezember 2011 (12-18 Uhr, 10-18 Uhr in A 320) statt. Es steht im Kontext eines größeren internationalen Projektes, das im März 2010 mit einem Workshop in Bamako, Mali beginnt und von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanziert wird. Kooperationspartnerin ist Dr. Larissa Förster, Internationales Kolleg Morphomata der Universität Köln. Für einige – besonders aktive – Studierende im Master der Kunst Afrikas besteht nach Rücksprache die Möglichkeit zur (finanzierten) Teilnahme.