Postkoloniale Perspektiven in der Kunstgeschichte - Schwerpunkt Gegenwartskunst aus Afrika
Typ | Seminar |
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Dozent/in | Dr. Kerstin Schankweiler |
Institution | Kunsthistorisches Institut Abteilung Kunst Afrikas |
Semester | Wintersemester 2010/11 |
Veranstaltungsumfang |
Literaturliste
Die postcolonial studies im Anwendungsgebiet der Kunstgeschichte fokussieren die Konstruktion kultureller Differenzen und Hierarchien in der visuellen Kultur von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart hinein. Wie stellen sich visuelle Repräsentationen des „Eigenen“ und des „Anderen“ dar? Welche Rolle spielt bspw. die Malerei für eine Semantik der Hautfarbe? Als neue kunsthistorische Perspektivierung werden im Seminar „postkoloniale Bildlektüren“ an einigen Klassikern der Kunstgeschichte vorgenommen (z.B. Peter Paul Rubens „Venus“ von 1618, Eduard Manets „Olympia“ von 1863 oder Pablo Picassos „Les Demoiselles d’Avignon“, 1907). Dabei sollen zum einen Begriffe wie Exotismus, Orientalismus und Primitivismus geklärt werden, zum anderen aber auch das „koloniale Unbewusste“ (Schmidt-Linsenhoff) der Kunstgeschichte thematisiert werden, deren Eurozentrismus dringend revidiert werden muss. Ein Schwerpunkt des Seminars wird die afrikanische Gegenwartskunst sein, die auf die Geschichte des Kolonialismus und aktuelle Globalisierungsprozesse reagiert (z. B. Romuald Hazoumé, Guy Tillim, Chéri Samba, Georges Adéagbo, Pélagie Gbaguidi). In Sitzungen vor Originalen werfen wir außerdem einen „postkolonialen Blick“ auf die Sammlungen und Präsentationen ausgewählter Berliner Museen.