Kunstszenen in Kairo
Typ | Seminar |
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Dozent/in | Prof. Dr. Kerstin Pinther |
Institution | Kunsthistorisches Institut Abteilung Kunst Afrikas |
Semester | Wintersemester 2010/11 |
Veranstaltungsumfang | |
Raum | Koserstraße 20 A 121 |
Literaturliste
Anders als in den meisten afrikanischen Ländern – etwa dem Kongo oder in Nigeria – greifen die Anfänge moderner Kunst in Ägypten nicht auf westliche Interventionen und die sie generierende „Zöglingskunst“ zurück. Bereits 1908 erfolgte in Ägypten die Gründung einer ersten Kunstschule. Als die Einrichtung 1927 als Cairo’s College of Fine Arts einem staatlichen Ministerium unterstellt wurde, war damit zugleich der Grundstein gelegt für ein bis heute im afrikanischen Kontext einzigartiges staatlich organisiertes und reglementiertes Kunstfördersystem. Seit Anfang der 1990er Jahre haben sich jedoch in Ägypten „unabhängige“ Kunstszenen gebildet. Nach einer Einführung in die „Kunstwelten“ Kairos (ihre Institutionen, Akteure, Zeitschriften) wird zunächst die Geschichte der modernen Kunst anhand ausgewählter Künstler, Künstlergruppen und Bewegungen nachvollzogen. Im zweiten Teil der Lehrveranstaltung steht die zeitgenössische Kunstproduktion – Installationskunst, Performance, Video- und Recherchekunst – im Fokus. Von Interesse sind hier thematische Gesichtspunkte, etwa die Verhandlung des Urbanen in der Kunst, die Beschäftigung mit historischen Momenten oder die kritische Reflektion der Bedingungen der Kunstproduktion selbst. Exemplarisch vorgestellt werden u.a. Arbeiten von Lara Baladi, Rana El Nemr, Hala Elkoussy, Shady El Noshokaty, Sherif El Azma, Huda Lutfi. In weiteren Sitzungen werden Fragen des Kuratierens und des Stands der Kunstkritik in Ägypten thematisiert.