Berlin, 04. - 05.11.2011
RELEVANZ, KONTINGENZ, WERK
Jahrestagung des Sonderforschungsbereichs 626 „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste“ der Freien Universität Berlin
In der Auseinandersetzung mit Kunst stellt sich immer auch die Frage, welche Eigenschaften eines Werkes für seine Rezeption und Beurteilung relevant oder aber irrelevant sind. Die Tagung widmet sich der Fragestellung, wie die Unterscheidungen zwischen beidem in der Auseinandersetzung mit künstlerischen Objekten und Ereignissen zustande kommen und wie sie gerechtfertigt werden können. Seit der Moderne werden beispielsweise Kontingenzen – flüchtige Prozesse und Zufälle, die durch nichts Kunstrelevantes bedingt zu sein scheinen – häufig zu den relevanten Eigenschaften eines Kunstwerkes erklärt. Dadurch aber wird in der Rezeption und Beurteilung künstlerischer Hervorbringungen die Entscheidung besonders schwierig, was hier zum Werk gehört und was nicht.
Die Entgrenzung der Künste, die Erfahrungswende der Kunstwissenschaften sowie die Problematisierung des Werkbegriffs lassen solche Unterscheidungen keineswegs obsolet werden, sondern fordern sie lediglich in neuer Weise heraus. Deshalb geht die Tagung nicht zuletzt auch der Frage nach, auf welche Instanzen man sich bei diesen Bestimmungen beruft bzw. berufen sollte.
FREITAG, 04.11.2011
10:00 – 10:15
Gertrud Koch
Willkommensgruß und allgemeine Einleitung
Sektion 1: Relevanz und Kontingenz
10:15 – 11:15
Stefan Majetschak
Ästhetische Kontingenz und künstlerische Form: Überlegungen zu ihrem Verhältnis in Kunstwerken
11:15 – 12:15
Thomas Hilgers
Künstlerische Intentionen und ästhetische Relevanz
Pause
12:45 – 13:45
Benjamin Wihstutz
Ästhetische Differenz und soziale Kontingenz: Zur Zuschauerpartizipation bei SIGNA und LIGNA
Mittagspause
Sektion 2: Werk und Wandel
15:30 – 16:30
Fiona McGovern
Ein endlos glückliches Ende? Über das Ausstellen von Martin Kippenbergers „The Happy End of Franz Kafka’s ‚Amerika‘“
16:30 – 17:30
Chris Tedjasukmana
Die Zeit im Schneideraum. Ästhetische Erfahrung und prekäres Leben in AIDS-Videos
18:00 – 19:30
Abendvortrag: Martin Seel
Notwendige Beliebigkeit. Kontingenz als Organisationsprinzip künstlerischer Objekte
anschließend: Empfang
SAMSTAG, 05.11.2011
(Fortsetzung Sektion 2)
10:30 – 11:30
Daniel Martin Feige
Zur Logik des Wandels von Kunstwerken
11:30 – 12:30
Lydia Goehr
The Agon of Improvising – On Broken Strings
Mittagspause
Sektion 3: Praxis und Urteil
14:00 – 15:00
Sabine Müller-Mall
Fall und Urteil. Zur Unterscheidung von problematischen und unproblematischen Fällen beim juridischen Urteilen
15:00 – 16:00
Frédéric Döhl
Musikalisches Verblassen. Ästhetische Erfahrung und Urheberrecht
Kaffeepause
16:30 – 17:30
Isabelle Graw
Gefällt mir. Über die Bestimmung, Beurteilung und Subjektivierung der Kunst
17:30 – 18:30
Claartje van Haaften
Bisschen Schwund is' immer! Die Restaurierung zeitgenössischer Kunstwerke
Die Tagung ist öffentlich.
Der Eintritt ist frei.
Kontakt:
E-mail: sfb626@zedat.fu-berlin.de
Tel.: 030 838-57400
Gefördert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
Zeit & Ort
04.11.2011 | 10:00
ICI Berlin, Christinenstraße 18-19, Haus 8, 10119 Berlin