Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst"
Schriften der Berliner Forschungsstelle "Entartete Kunst" im Wilhelm Fink Verlag
Andreas Hüneke Kunst am Pranger - Die Moderne im Nationalsozialismus Schriften der Berliner Forschungsstelle "Entartete Kunst". Erscheinung in Planung. Erstmals seit Jahrzehnten liegt mit diesem Buch wieder ein Überblick über die Verfolgung der künstlerischen Moderne durch die Nationalsozialisten vor. Die Nationalsozialisten haben die "Argumente", mit denen die künstlerische Moderne verspottet und beschimpft wurde, nicht erfunden, sondern die Äußerungen des Unverständnisses und der Ablehnung begleiteten den Aufstieg der modernen Kunst von Anfang an. Auch solche Anschauungen fallen - sofern sie nicht juristisch relevante Tatbestände erfüllen - unter das Recht auf freie Meinungsäußerung in einer Demokratie. Das Besondere nationalsozialistischer Kunstpolitik liegt in dem Umstand, dass diese privaten Meinungen staatlich sanktioniert und zum Leitfaden für das Handeln öffentlicher Einrichtungen und schließlich des Staates selbst umfunktioniert wurden. Die moderne Kunst wurde öffentlich an den Pranger gestellt. |
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Andrea Hollmann / Roland März Hermann Göring und sein Agent Josef Angerer - Annexion und Verkauf "Entarteter Kunst" aus deutschem Museumsbesitz 1938 Schriften der Berliner Forschungsstelle "Entartete Kunst". Paderborn 2014, Wilhelm Fink-Verlag, ISBN 978-3-7705-5173-6 Görings Kunst-Annexion von 1938 wurde zum Modellfall für die folgende, groß angelegte Verkaufsstrategie "Entarteter Kunst" für Devisen im "Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda". |
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Anke Blümm Klaus Krüger (Hrsg.) "Entartete Baukunst"? Zum Umgang mit dem neuen Bauen 1933-1945 Schriften der Berliner Forschungsstelle "Entartete Kunst", Berlin 2013, Wilhelm Fink Verlag, ISBN 978-3-7705-5588-8 Galt das Neue Bauen der Weimarer Republik im Nationalsozialismus als »entartet«? Die Frage liegt nahe, da die avantgardistische Architektur seit ihrem Entstehen genauso umstritten war wie z.B. moderne Malerei und Literatur, die nach 1933 als »entartet« verfemt wurden. Die bisherige Forschung hat jedoch gezeigt, dass der Industrie- und Militärbau im Nationalsozialismus durchaus an das Neue Bauen anschlossen. Um diesen Gegensatz besser zu verstehen, beleuchtet die vorliegende Untersuchung das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln: Die Berichterstattung der Bauzeitschriften nach der Machtübernahme steht ebenso im Fokus wie die berufsständische Eingliederung der Architekten in die Reichskulturkammer und die landesweite Verschärfung der Baugesetzgebung. Im dritten Teil der Arbeit wird das bisher noch kaum beachtete Phänomen der Entmodernisierung – die Überformung moderner Architekturelemente – im Nationalsozialismus behandelt. Die Analyse enthüllt in exemplarischer Weise die Widersprüche zwischen Ideologie und Praxis im NS-Staat, deren Ursache im Wesen der Architektur als komplexem Zusammenspiel von Kunst, Nutzung und Wirtschaftsfaktor liegt. |
Schriften der Hamburger Forschungsstelle "Entartete Kunst" im Akademie Verlag Berlin und De Gruyter
Eine Initative der Ferdinand-Möller-Stiftung (Berlin).
Gefördert von der International Music and Art Foundation (Vaduz).
Anja Tiedemann (Hrsg.) Die Kammer schreibt schon wieder. Das Reglement für den Handel mit moderner Kunst im Nationalsozialismus Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst", Bd. 10, Berlin 2016 Mit dem Narrativ des „Malverbots“ konstruierten viele deutsche Maler und Bildhauer nach 1945 von sich ein einseitiges Bild als verfolgte Künstler. Zur Begründung reichte oft der Umstand, auf der Ausstellung „Entartete Kunst“ mit nur einem Werk vertreten gewesen zu sein. Unberücksichtigt blieb die Tatsache, dass die meisten Kunstschaffenden ansonsten unbehelligt blieben und sogar von öffentlichen Aufträgen profitierten. Nach dem Krieg geriet rasch in Vergessenheit, wie der Kunstalltag mit seinem von der Reichskammer der bildenden Künste vorgegebenen Reglement tatsächlich organisiert war. Welche Prämissen waren mit der dortigen Mitgliedschaft verknüpft? Welche Funktion übten die Landesleitungen aus? Das Buch hinterfragt vor diesem Hintergrund konkret die Arbeitsbedingungen, mit denen Kunstschaffende tagtäglich konfrontiert waren und findet zudem Antworten auf die Frage, ob das Sammeln von moderner Kunst verboten war. |
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Uwe Fleckner / Maike Steinkamp (Hrsg.) Gauklerfest unterm Galgen. Expressionismus zwischen »nordischer« Moderne und »entarteter« Kunst Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst", Bd. 9, Berlin 2015 Die tiefgreifenden Widersprüche nationalsozialistischer Kunst- und Kulturpolitik äußern sich in besonderem Maße bei der Rezeption des Expressionismus: Einerseits standen expressionistische Künstler im Brennpunkt der Verfemung, ihre Werke wurden beschlagnahmt und in zahlreichen Ausstellungen als „entartet“ gebrandmarkt, anderseits wurde der Expressionismus in den dreißiger Jahren auch für ideologische Richtungskämpfe innerhalb der NSDAP in Anspruch genommen. Diese kommentierte Quellenedition, die „klassische“ Texte zum Expressionismus ebenso umfasst wie wenig beachtete oder neu entdeckte Beiträge, widmet sich der historischen Analyse dieser Widersprüche: Von der Rezeption des Expressionismus als internationale Avantgarde seit Beginn des 20. Jahrhunderts bis zu den Debatten eines „nordischen“ Expressionismus im ersten Weltkrieg, in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. |
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Anja Tiedemann Die "entartete" Moderne und ihr amerikanischer Markt. Karl Buchholz und Curt Valentin als Händler verfemter Kunst Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst", Bd. 8, Berlin 2013 Im Sommer 1937 holten die Nationalsozialisten zum großen Schlag gegen die »entartete« Kunst aus. Mehr als 20.000 Gemälde, Skulpturen, Zeichnungen und Grafiken wurden beschlagnahmt, viele Werke vernichtet, andere veräußert. Der als »Verwertung« bezeichnete Verkauf der konfiszierten Kunst erfolgte über Händler, die eigens vom Propagandaministerium ausgewählt wurden. Zu ihnen gehörte auch der Buch- und Kunsthändler Karl Buchholz aus Berlin. Er fand Kunden in Holland, Norwegen und der Schweiz, doch ging der überwiegende Teil der beschlagnahmten Werke an seinen New Yorker Geschäftspartner Curt Valentin. Es war ein von den Nationalsozialisten gewiss nicht beabsichtigter Nebeneffekt, dass die Verfemung der Moderne in Deutschland deren sammlerische – und damit letztlich auch kunsthistorische – Etablierung auf dem amerikanischen Kontinent bewirkte. Die vorliegende Untersuchung verfolgt den Weg der »entarteten« Kunst in die Privatsammlungen und Museen der Neuen Welt, sie zeichnet aufgrund ausführlicher, oft erstmals ausgewerteter Quellenanalysen das Geschäftsgebaren der beteiligten Kunsthändler nach und erforscht die gegensätzliche Entwicklung zweier Kunstmärkte während des Zweiten Weltkriegs. Die mit dem Buch »Die ›entartete‹ Moderne und ihr amerikanischer Markt. Karl Buchholz und Curt Valentin als Händler verfemter Kunst« vorgelegte Studie bietet damit einen profunden Beitrag zur internationalen Rezeptionsgeschichte der modernen, von der nationalsozialistischen Kulturpolitik verfemten Kunst. |
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Gesa Jeuthe Kunstwerte im Wandel. Die Preisentwicklung der deutschen Moderne im nationalen und internationalen Kunstmarkt 1925 bis 1955 Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst", Bd. 7, Berlin 2011 Obwohl der materielle Wert von Kunst vielfach zum Thema einer sensationsheischenden Presseberichterstattung gemacht wird, widmet sich die Kunstgeschichtsschreibung diesem Phänomen eher selten. Doch können Preise von Gemälden, Skulpturen oder Graphiken Veränderungen in der Rezeption eines Künstlers oft auf das Jahr genau anschaulich machen. Die vorliegende Publikation untersucht die Marktentwicklung der Kunst der deutschen Modernde von der Weimarer Republik bis zur unmittelbaren Nachkriegszeit. Am Beispiel von zwölf heute hoch gehandelten Künstlern, darunter Emil Nolde, Max Beckmann und Paul Klee, wird die Marktstellung der Klassischen Moderne sowie ihre kulturpolitische und wirtschaftliche Situation im In- und Ausland beleuchtet. Zentral ist dabei die Frage, wie sich die nationalsozialistische Aktion "Entartete Kunst" auf den Handel mit der Avantgarde in Deutschland nach 1933 auswirkte und welchen Einfluss die nationalsozialistische Kunstpolitik auf die Preisstrukturen der verfemten Künstler nahm. Link zur Rezension in der FAZ vom 7. Mai 2012 |
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Uwe Fleckner / Max Hollein (Hrsg.) Museum im Widerspruch. Das Städel und der Nationalsozialismus Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst", Bd. 6, Berlin 2011 Das Städel Museum in Frankfurt am Main gilt als einer der Vorreiter der Provenienzforschung an deutschen Museen und hat in der jüngsten Vergangenheit mehrfach Gemälde an ihre rechtmäßigen Eigentümer restituiert. Die international geführten Diskussionen zur Restitution von Kunstwerken drehen sich dabei immer wieder auch um ethische Fragen sowie um die Verantwortung der Protagonisten und führen die Notwendigkeit vor Augen, einzelne Aspekte musealer Arbeit im "Dritten Reich" nicht isoliert, sondern in ihrem politischen wie kunsthistorischen Kontext vom Kaiserreich bis in die Nachkriegszeit zu betrachten. Der Band fragt einerseits danach, inwiefern die Notlage jüdischer Sammler ausgenutzt wurde und die Situation im besetzten im Ausland zum unrechtmäßigen Erwerb von Kunstwerken führte. Andererseits standen einige Entscheidungen und Maßnahmen der Direktion und Mitarbeiter des Städel auch im deutlichen Widerspruch zur nationalsozialistischen Doktrin. Schließlich wird auch der Frage nach den Restitutionsvorgängen in der Nachkriegszeit sowie nach einer Neuordnung des Museums nachgegangen. Die nun veröffentlichten Forschungsergebnisse über die Geschichte des Städel im "Dritten Reich" tragen grundlegend zur Aufarbeitung nationalsozialistischer Kunst- und Kulturpolitik bei. |
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Maike Steinkamp / Ute Haug (Hrsg.) Werke und Werte. Über das Handeln und Sammeln von Kunst im Nationalsozialismus Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst", Bd. 5, Berlin 2010 Der Kunsthandel ist ebenso wie das Museums- und Sammlungswesen im Nationalsozialismus in den letzten Jahren vermehrt in den Blick der Öffentlichkeit geraten. Dieser Band der Reihe nähert sich dieser Thematik aus unterschiedlichen Blickrichtungen. Die Bandbreite der Aufsätze reicht dabei von den tätigen Künstlern und ihren Händlern, dem Aufbau oder der Zerschlagung von privaten Sammlungen der als „entartet“ diffamierten Moderne bis hin zur Sammlungspolitik der Museen in dieser Zeit und ihren Auswirkungen nach 1945. Der Aufsatzband umfasst insgesamt 15 Beiträge von ausgewiesenen Kunsthistorikerinnen und Kunsthistorikern, die sich mit dieser Thematik beschäftigt haben. |
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Uwe Fleckner (Hrsg.) Das verfemte Meisterwerk. Schicksalswege moderner Kunst im Dritten Reich Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst", Bd. 4, Berlin 2009. Kunstwerke der Moderne und der Avantgarde wurden vom Nationalsozialismus als genuine Feinde bekämpft. Mit ihrem widerständigen Potential und den in ihnen verbildlichten Utopien mußten sie diskreditiert, aus dem öffentlichen Leben verbannt oder vernichtet werden. Das vorliegende Buch verfolgt daher systematisch die Wege einzelner Kunstwerke im und durch das "Dritte Reich"; verschlungene Wege oft genug, die nicht selten bereits im Kaiserreich oder in der Weimarer Republik begonnen hatten und gelegentlich bis in unsere unmittelbare Gegenwart führen. |
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Meike Hoffmann (Hrsg.) Ein Händler „entarteter“ Kunst. Bernhard A. Böhmer und sein Nachlass Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst", Bd. 3, Berlin 2010 Bernhard Alois Böhmer (1892–1945) gehörte zu den vier Kunsthändlern, die mit dem Verkauf der 1937 in deutschen Museen als „entartet“ beschlagnahmten Kunstwerke betraut waren. Nach dem Krieg ließ die Zentralstelle für Volksbildung in der SBZ Böhmers Nachlass in Güstrow sicherstellen und in Rostock deponieren. Dort befinden sich noch heute im Kulturhistorischen Museum rund 600 Werke, von denen im Sommer 2008 erstmals ein großer Teil ausgestellt wird. Aus diesem Anlass erscheint die Publikation. Sie wird den Bestand mit einer vollständigen Katalogisierung und einem umfangreichen Abbildungsteil dokumentieren. Die Textbeiträge widmen sich sowohl der Person Bernhard A. Böhmers, insbesondere seinen Praktiken als Händler und seinen Kontakten im NS-Staat, als auch dem Umgang mit seinem Nachlass im Kontext der Rezeption der „entarteten“ Kunst nach 1945. All das wird in den Dialog gestellt mit einer Schilderung der sich wandelnden Gesetzeslagen zur Beschlagnahme. Die Publikation wird als erste Monographie zu Böhmer einen wichtigen Beitrag zur Erforschung des Kunsthandels im Dritten Reich leisten. |
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Maike Steinkamp Das unerwünschte Erbe. Die Rezeption "entarteter" Kunst in Kunstkritik, Ausstellungen und Museen der SBZ und frühen DDR Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst", Bd. 2, Univ.-Diss. Hamburg, Berlin 2008. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Mai 1945 und der Distanzierung vom nationalsozialistischen Regime und seiner (Kunst-)Politik erfuhr die während des Nationalsozialismus als „entartet“ gebrandmarkte Kunst – insbesondere der Expressionismus – eine Rehabilitierung. In allen vier Besatzungszonen wurden die noch kurz zuvor diffamierten Künstler in ersten Präsentationen gewürdigt und aktiv in den kulturellen Wiederaufbau des Landes eingebunden. Dies änderte sich mit der zunehmenden Verschärfung des Ost-West-Konfliktes um 1947/48, bei der sich die bis dahin positive Interpretation der modernen Kunst des ersten Jahrhundertdrittels in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ) und später in der DDR in ihr Gegenteil kehrte. Die Publikation untersucht die politisch-ideologische Inanspruchnahme der während des Nationalsozialismus als „entartet“ diffamierten Kunst nach 1945 in der SBZ und frühen DDR. Dabei wird die kulturpolitische Vereinnahmung und Rezeption dieser Kunst in den westlichen Besatzungszonen und in der frühen Bundesrepublik vergleichend miteinbezogen. Im Mittelpunkt der Untersuchung stehen die Museen, die sich nach 1945 darum bemühten, ihre Sammlungen erneut für die Kunst der Moderne und Gegenwart zu öffnen. |
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Uwe Fleckner (Hrsg.) Angriff auf die Avantgarde. Kunst und Kunstpolitik im Nationalsozialismus Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst", Bd. 1, Berlin 2007. Das vielschichtige Thema nationalsozialistischer Kunstpolitik und die bereits in den zwanziger Jahren einsetzende Diffamierung der Moderne gehören zu einem schmerzlichen Kapitel der deutschen Kunstgeschichte, das noch immer nicht hinreichend aufgearbeitet worden ist. Aus diesem Grunde wurde an der Freien Universität Berlin sowie an der Universität Hamburg eine "Forschungsstelle ‚Entartete Kunst'" eingerichtet, die sich insbesondere mit der gleichnamigen Beschlagnahmeaktion und der seit 1937 veranstalteten Wanderausstellung beschäftigt und nun ihren ersten Band mit aktuellen Forschungsergebnissen zur deutschen Kunstpolitik der dreißiger und vierziger Jahre vorlegt. Die Beiträge befassen sich mit den Protagonisten nationalsozialistischer Kulturpolitik, mit Fragen von Verfemung, Präsentation und Verwertung "entarteter" Kunst sowie mit den unterschiedlichen Rezeptionsformen moderner Kunst im "Dritten Reich".
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Weitere Schriften der Forschungsstelle "Entartete Kunst"
Meike Hoffmann / Andreas Hüneke Auf den Spuren der verlorenen Moderne – 10 Jahre Forschungsstelle „Entartete Kunst“ |
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Matthias Wemhoff / Meike Hoffmann / Dieter Scholz Der Berliner Skulpturenfund. „Entartete Kunst“ im Bombenschutt. Entdeckung – Deutung – Perspektive |