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Sophie Rüth M.A. (promoviert)

Sophie Rüth

Kunsthistorisches Institut

Arbeitsbereich Prof. Dr. Karin Gludovatz

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Bildende Kunst und visuelle Kultur des 15. bis 18. Jahrhunderts mit einem Schwerpunkt auf den Bildmedien (insbesondere Druckgraphik) sowie der Festkultur des nordalpinen Raums

Adresse
Koserstr. 20
Raum A 284
14195 Berlin

Sprechstunde

während der Vorlesungszeit per WebEx oder in Präsenz

jeweils Mo, 15-16 Uhr

Bitte melden Sie sich vorab per E-Mail an.

Seit 04/2024: Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Arbeitsbereich Neuere Kunstgeschichte, Prof. Dr. Karin Gludovatz

02/2024: Promotion an der Universität Hamburg mit der Arbeit „Ästhetische Akte der Weltordnung. Maarten van Heemskercks Kreislauf des menschlichen Daseins und die Antwerpener Festkultur im 16. Jahrhundert“

09/2023 – 03/2024: Anschubsförderung des DFG-Graduiertenkollegs 2008 „Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit“ der Universität Hamburg

04/2020 – 08/2023: Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am DFG-Graduiertenkolleg 2008 „Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit“ der Universität Hamburg

04/2018 – 03/2020: Wissenschaftliche Mitarbeiterin und Doktorandin am Kunsthistorischen Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen

10/2012 – 03/2018: Bachelorstudium der Kunstgeschichte und Rechtswissenschaft an der Eberhard Karls Universität Tübingen sowie Masterstudium der Kunstgeschichte an den Universitäten Tübingen und Wien

Sommersemester 2024

Natura naturata. Animalität in der Kunst der Frühen Neuzeit
Niederländische Druckgraphik um 1600

Wintersemester 2024/25

Rekonstruktionen, Transformationen, Imaginationen. Kreative Aneignung der Antike in der nordalpinen Kunst zwischen 1500 und 1800

Grundkurs Bildkünste

Forschungsschwerpunkte

- Bildende Kunst und visuelle Kultur des 15. bis 18. Jahrhunderts mit einem Schwerpunkt auf den Bildmedien (insbesondere Druckgraphik) sowie der Festkultur des nordalpinen Raums

- Materialität und Visualität performativer Akte

- Bildrhetorik, Intermedialität sowie Kunsttheorie und künstlerische Selbstreflexion

- Repräsentationsstrategien und -medien des Erinnerns

 

Derzeitiges Forschungsprojekt

Bild – Objekt – Meer. Die See als Denkraum der Künste in der Frühen Neuzeit

In der Frühen Neuzeit fungierte das Meer nicht nur als eine buchstäblich elementare (Erfahrungs-)Realität sowie zentrale epistemische Projektions- und Aushandlungsfläche anthropologischer, religiöser und soziopolitischer Diskurse, sondern auch – so die Leitthese des Vorhabens – als ein Denkraum der Künste, eine signifikante ästhetische Reflexionsfigur der ungebändigten Naturgewalt. Die fluide, ebenso luzide wie opake Stofflichkeit des Wassers, die weltumspannende Ausdehnung des Okeanos und allen voran die ontologische Andersartigkeit maritimer Ökosysteme widersetzten sich gleichsam kategorial den Versuchen einer Fixierung, Erfassung sowie Deutung in bzw. durch Kunst. Das in zahlreichen vormodernen Medien manifeste kunstreflexive Potenzial des Meeres beruhte wesentlich auf der Vorstellung dieser grundsätzlichen Widerständigkeit des Aquatischen gegenüber Strategien und Formen seiner zwangsläufig terrestrischen Repräsentation. Im kulturhistorischen Spannungsfeld von künstlerischer Imagination und empirischem Wissensdrang wurde die numinose (Unter-) Wasserwelt vielfach in Gemälden, Druckgraphiken und Festapparaten mit biblischen, mythologischen oder genrehaften Sujets, sowie in kostbaren Kunstkammerobjekten, Karten und enzyklopädischen Kompendien visuell konturiert und unterschiedlich semantisiert. Dabei wurde die See nicht nur etwa im Sinne einer kosmologischen Konstante, unerschöpflichen Ressource und mysteriösen Tabuzone konzeptualisiert, sondern avancierte zum ästhetischen Kristallisationspunkt menschlicher Weltneugier und Thalassophobie. Vor diesem Hintergrund (re-)konfigurierten die exemplarisch zu analysierenden Kunstwerke des 15. bis 18. Jahrhunderts mithilfe ihrer jeweils spezifischen Materialität und Medialität, wie unter Anwendung neuerer Ansätze innerhalb der material culture studies, der Rezeptionsästhetik sowie der aktuellen Debatten um die Ökonomie der Natur und Ökologie der Kunst herausgearbeitet werden soll, das Meer als einen exzeptionell eigensinnigen Darstellungsgegenstand, ein über Jahrhunderte kultiviertes Bild-Objekt an der Grenze zwischen Natur, Mimesis und Kunst.

 

Tagungen, Workshops, Vorlesungsreihen und Konferenzpanels

- „Genderkolloquium“, Graduiertenkolleg 2008 „Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit“, Universität Hamburg, 2. Dezember 2022.

- zusammen mit Ariane Koller, Katharina Ost, Anna Pawlak und Anja Wolkenhauer: „Maarten van Heemskerck & Co. Welt/Bewegend“, Workshop zur Ausstellung in der Graphischen Sammlung am Kunsthistorischen Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen, 18. November 2021.

- zusammen mit Beth Plummer (Chair), Marie Cezanne und Leonid Malec (Co-Contributors): „Measured Time. Trans- and Interconfessional Perspectives on Order and Disorder“, Panel auf der 16th Century Conference, San Diego, 28.–31. Oktober 2021.

- zusammen mit Anna-Aline Murawska und Marie Cezanne: „Angst & Schrecken. Erfahrung und Bewältigung von Furcht in der Frühen Neuzeit“, Ringvorlesung des Graduiertenkollegs 2008 „Interkonfessionalität in der Frühen Neuzeit“, Universität Hamburg, WS 2021/22.

- zusammen mit Mariam Hammami und Anna Pawlak: „(RE-)INVENTIO. Visuelle Strategien in Neuauflagen nordalpiner Druckgraphiken der Frühen Neuzeit“, Interdisziplinäre Tagung, Eberhard Karls Universität Tübingen, 17.–18. Januar 2020.

  

Ausstellungen

- zusammen mit Ariane Koller: „Maarten van Heemskerck & Co. Welt/Bewegend“, Ausstellung in der Graphischen Sammlung am Kunsthistorischen Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen, gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), SFB 1391 „Andere Ästhetik“, 20. Mai–9. Juli 2022.

- Mitarbeit an der Ausstellung und Publikation „Antike im Druck – zwischen Imagination und Empirie“, Ausstellung des Instituts für Klassische Archäologie und des Kunsthistorischen Instituts im Museum der Universität Tübingen MUT, 13. Juli–9. September 2018.

Herausgeberschaften

- zusammen mit Mariam Hammami u. Anna Pawlak (Hg.): (RE-)INVENTIO. Die Neuauflage als kreative Praxis in der nordalpinen Druckgraphik der Frühen Neuzeit, Berlin / Boston 2022 (Andere Ästhetik. Studien 2).

- zusammen mit Ariane Koller (Hg.): Maarten van Heemskerck & Co. Welt/Bewegend, Ausst.- Kat. Graphische Sammlung am Kunsthistorischen Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen 2022.

 

Aufsätze

- „Monumente niederländischer Geschichte. Der Hercules Gallicus in der frühneuzeitlichen Druckgraphik und Festkultur Antwerpens“, in: Laura Di Carlo / Johannes Lipps / Anna Pawlak / Daniel Richter (Hg.): Andere Ästhetik Meets Andere Ästhetik. Visualisierungen von Antiken nördlich der Alpen in der frühneuzeitlichen Druckgraphik, Berlin / Boston 2024 (Andere Ästhetik. Studien 5), S. 257–283.

- „Kosmologisches Theater. Die Editionen des Circulus Vicissitudinis Rerum Humanarum nach Maarten de Vos als Rekonfigurationen der Welt,“ in: Mariam Hammami / Anna Pawlak / Sophie Rüth (Hg.): (RE-)INVENTIO. Die Neuauflage als kreative Praxis in der nordalpinen Druckgraphik der Frühen Neuzeit, Berlin / Boston 2022 (Andere Ästhetik. Studien 2), S. 267–308.

- zusammen mit Charlotte Baumann und Mariam Hammami: „Topographien der Erkenntnis. Claes Jansz. Visschers (Re-)Inventio der Tabula Cebetis nach Hendrick Goltzius“, in: Mariam Hammami / Anna Pawlak / Sophie Rüth (Hg.): (RE-)INVENTIO. Die Neuauflage als kreative Praxis in der nordalpinen Druckgraphik der Frühen Neuzeit, Berlin / Boston 2022 (Andere Ästhetik. Studien 2), S. 107–136.

- zusammen mit Mariam Hammami und Anna Pawlak: „(RE-)INVENTIO. Die Neuauflage als kreative Praxis in der nordalpinen Druckgraphik der Frühen Neuzeit – Einleitung“, in: Mariam Hammami / Anna Pawlak / Sophie Rüth (Hg.): (RE-)INVENTIO. Die Neuauflage als kreative Praxis in der nordalpinen Druckgraphik der Frühen Neuzeit, Berlin / Boston 2022 (Andere Ästhetik. Studien 2), S. 7–27.

- „Maarten van Heemskerck & Co. Welt/Bewegend. Der Kreislauf des menschlichen Daseins (1564)“, in: Ariane Koller / Sophie Rüth (Hg.): Maarten van Heemskerck & Co. Welt/Bewegend, Ausst.-Kat. Graphische Sammlung am Kunsthistorischen Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen 2022, S. 10–43.

- zusammen mit Anna Pawlak: „Riese, Walfisch und das Jüngste Gericht. Die Antwerpener Festkultur der Frühen Neuzeit als soziokulturelles Dispositiv“, in: Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 50/3 (2020), S. 435–463.

- „Individuum und Dynastie: Das Epitaph für Markgraf Ludwig Wilhelm von Baden-Baden“, in: Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 166 (2018), S. 215–240.

- „Zwischen Triumph und Hochmut. Formen der Antikenrezeption in Maarten van Heemskercks Graphikserie Der Kreislauf des menschlichen Daseins“, in: Johannes Lipps / Anna Pawlak (Hg.): Antike im Druck – zwischen Imagination und Empirie, Ausst.-Kat. Institut für Klassische Archäologie, Kunsthistorisches Institut u. Museum der Universität Tübingen MUT, Tübingen 2018 (Schriften des Museums der Universität Tübingen 17), S. 30–37.

- „Along the Way: Fragmentierung und Rekonstruktion der Zeiterfahrung in den Arbeiten von Richard Long“, in: Jacobus Bracker / Tim Jegodzinski (Hg.): Bilder: Zeitzeichen und Zeitphänomene, Hamburg 2017 (Visual Past 4), S. 365–389.

 

Katalogbeiträge

- „Kat.-Nr. 2: Der Triumph des Reichtums“, „Kat.-Nr. 3: Der Triumph des Hochmuts“; zusammen mit Ariane Koller: „Kat.-Nr. 4: Der Triumph des Neids“, „Kat.-Nr. 6: Der Triumph der Armut“, „Kat.-Nr. 8: Der Triumph des Friedens“; zusammen mit Anna Pawlak „Kat.- Nr. 5: Der Triumph des Krieges“, „Kat.-Nr. 7: Der Triumph der Demut“, „Kat.-Nr. 9: Das Jüngste Gericht“; zusammen mit Ariane Koller und Anna Pawlak: „Kat.-Nr. 1: Der Triumph der Welt“, in: Ariane Koller / Sophie Rüth (Hg.): Maarten van Heemskerck & Co. Welt/Bewegend, Ausst.-Kat. Graphische Sammlung am Kunsthistorischen Institut der Eberhard Karls Universität Tübingen, Tübingen 2022, insges. S. 108–143.

- zusammen mit Anna Pawlak: „Ludwig und Mechthild als Stifter in Glas“, „Der Gedenkstein zur Gründung der Universität Tübingen“, „Mechthild und ihre Enkelin in Glas“, „Albrecht VI. von Österreich und Mechthild von der Pfalz“, „Das Grabmal Mechthilds von der Pfalz“, in: Mechthild (1419–1482) im Spiegel der Zeit, Ausst.-Kat. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, Stuttgart 2019, S. 125, 148f., 149f., 153f., 208f.

 

Publikationen in Vorbereitung 

- „Bewegte Ordnung – Geordnete Bewegung. Die Antwerpener Besnijdenis-Prozession von 1561 und ihre Transformation in der Kupferstichserie Der Kreislauf des menschlichen Daseins“, in: Leonid Malec / Martin Kindermann (Hg.): Objekte in Bewegung / Bewegende Objekte. Inter- und transkonfessionelle Perspektiven auf die materielle Kultur der Frühen Neuzeit, erscheint Herbst 2024.

- Ästhetische Akte der Weltordnung. Maarten van Heemskercks Kreislauf des menschlichen Daseins und die Antwerpener Festkultur im 16. Jahrhundert, Dissertationsschrift.

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