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Neutestamentliche Exegeten der Katholischen Tübinger Schule im 19. Jahrhundert unter besonderer Berücksichtigung von Paul von Schanz

Paul von Schanz

Paul von Schanz
Bildquelle: Uni Tübingen

In einer zweijährigen Förderphase (2009–2011) wurden in dem Projekt die Lehrstuhlinhaber der Professur für neutestamentliche Exegese an der Katholisch-Theologischen Fakultät Tübingen im 19. Jahrhundert untersucht. Dabei konnte gezeigt werden, dass sich ihre Arbeit zwar in der großen Spanne zwischen katholischer Aufklärung und Ultramontanismus verorten lässt, sich aber durchgehend eine Partizipation am historisch-kritischen Denken jener Zeit und seiner Rezeption innerhalb der katholischen Theologie ausmachen lässt.

Diese erste Förderphase beschäftigte sich mit dem Leben und Werk der einzelnen Neutestamentler. Hierfür wurden sowohl die gedruckten Arbeiten als auch die ungedruckten Vorlesungsmitschriften ausgewertet. In dem neuen Vorhaben, das sich als Fortsetzung dieses ersten Projektes versteht, soll nun auf einer über die einzelnen Forscher hinausgehenden Ebene gemeinsamen Themenkreisen nachgegangen werden. Diese lauten wie folgt:

  1. Die katholischen Neutestamentler im Diskurs mit ihren evangelischen Kollegen unter besonderer Berücksichtigung der Jüngeren Tübinger Schule (evangelisch)
  2. Der Diskurs der katholischen Theologie über die Leben-Jesu-Forschung. Konfessionsspezifische Probleme einer Gattung
  3. Aporie der Methode: die verzeichnende Darstellung des Judentums
  4. Der consensus patrum als hermeneutisches Problem historisch-kritischer Bibelauslegung im 19. Jahrhundert.

Diese vier Schwerpunktthemen sind spezifisch für den exegetischen Ansatz der Tübinger Neutestamentler und begegnen bei Paul von Schanz, der den Abschluss des Untersuchungszeitraumes bildet, in besonderer Weise. Aufbauend auf den autororientierten Ergebnissen der ersten Förderperiode erfolgt nun eine themenorientierte Beschäftigung mit den Tübinger Neutestamentlern. Mit den untersuchten Themen wird nicht nur ein Stück Exegese- und Theologiegeschichte des 19. Jahrhunderts rekonstruiert, sondern auch ein Blick auf die Diskurse der neutestamentlichen Exegese des 20. Jahrhunderts geworfen.

Andreas Benedikt Feilmoser (1777-1831), Moriz von Aberle (1819-1875), Martin Joseph Mack (1805-1885)
(Quelle: UB-Tübingen)

Projektleitung:

Univ.-Prof. Dr. Rainer Kampling

 

Projektleiter und Projektkoordinator:

Prof. Dr. Rainer Kampling
Freie Universität Berlin
Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften
Seminar für Katholische Theologie

 

Ehemalige Projektmitarbeiter*innen:

Dr. Markus Thurau (wiss. Mitarbeiter)

Dr. Matthias Adrian (wiss. Mitarbeiter)

Boris Kaplunovich (studentische Hilfskraft)

 

Laufzeit:

07/2009 – 06/2011 (Erste Förderphase)

11/2013 – 10/2016 (Zweite Förderphase)

Fördereinrichtung: DFG: Sachbeihilfe

Projektbezogene Publikationen:

  • Markus Thurau, Röm 5,12-21 innerhalb der neutestamentlichen Exegese der Katholischen Tübinger Schule – Konturen einer Auslegungsgeschichte, in: Anja Middelbeck-Varwick (Hg.), "So lauert die Sünde vor der Tür" (Gen 4,17) Nachdenken über das Phänomen der Fehlbarkeit (Apeliotes 9) Frankfurt/M. 2011, 119-163.
  • Markus Thurau, Rez. zu: Stefan Warthmann, Die Katholische Tübinger Schule. Zur Geschichte ihrer Wahrnehmung (Contubernium 75), Stuttgart 2011, in: Informationsmittel (IFB). Digitales Rezensionsorgan für Bibliothek und Wissenschaft.
  • Matthias Blum/Rainer Kampling (Hg.), Zwischen katholischer Aufklärung und Ultramontanismus. Neutestamentliche Exegeten der Katholischen Tübinger Schule im 19. Jahrhundert und ihre Bedeutung für die Bibelwissenschaft (Contubernium 79), Stuttgart 2012.
  • Markus Thurau, Paul von Schanz (1841-1905). Zur theologie- und sozialgeschichtlichen Verortung eines katholischen Theologen im langen 19. Jahrhundert (Contubernium 80), Stuttgart 2013.
  • Markus Thurau, Julius Wellhausen im Rottenburger Priesterseminar. Zum theologischen Geschick des Orientalisten Josef Marquart (1864-1930), in: Theologische Quartalschrift 194 (2014), 205-225.


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