Veit Konrad Schwarz
Veit Konrad Schwarz
1.1. Name, Tätigkeiten und Positionen
Veit Konrad Schwarz
adlig; Kaufmann (angestellt); röm.-kath.
1.2. Geburts- und Todesjahr und -ort
* 30. 10. 1541 Augsburg
+ 1587/88 ebd.
1.3. Herkunft, Lebensbeschreibung, Konfession
Vater Matthäus Schwarz (s. d.); infolge Kränklichkeit dürftige Schulbildung; ab 1547 Lateinschule, 1551 dt. Schule; mit 12 Jahren vom Vater mit auf die Schreibstube genommen und mit Abschriften beschäftigt; 1555 nach Verona geschickt, um die it. Sprache zu lernen und seine Kenntnisse in Elementarfächern zu ergänzen; 1556 Schreiber im venezianischen Fuggerkontor als Ersatz für seinen älteren Bruder Matthäus Ulrich (* 1539); 1557 nach längerer Krankheit Heimkehr und Anstellung im Augsburger Stammhaus; ließ sich wie sein Vater mehrfach auf Medaillen abbilden, interessierte sich für Astrologie (evt. Mäzen: Nik. Reinsberger widmete ihm seine „Astronomia teutsch“) und war eifriger Jäger; unverh.
1.4. Literatur zur Person
Max Herrmann, Bilder aus dem Kinderleben des 16. Jahrhunderts. In: Mitteilungen der Ges. f. dt. Erziehungs- und Schulgeschichte 20 (Berlin 1910) 125-145: 139-145; Eugen Gäckle, Die beiden Schwarze, ein Augsburger Bilderroman aus dem 16. Jahrhundert. Großschwabhausen (bei Weimar) 1922; Norbert Lieb, Veit Konrad Schwarz, ein Augsburger Bildnis des 16. Jahrhunderts. In: Münchner Jb der Bildenden Kunst NF 2 (1934/35), Kleine Beiträge S. 1 (VKS als Jäger); Fink ed. (s.u. 2.1.) 17f. 93f.
2.1. Quelle: benutzte Edition, Länge (Druckseiten)
August Fink [Hg.], Die Schwarzschen Trachtenbücher. Berlin 1963, 181-259
2.2. Beschreibung der Edition, Bemerkungen
Beschreibung der Quelle (Bild und Text); Bildreproduktionen SW, Verkleinerung auf 75%; Transkription der Texte, ausführl. Farb- und Trachtenbeschreibung, gelegentl. inhaltl. Erläuterungen, Hinweise auf Rasuren etc.
2.3. Literatur zur Quelle bzw. Edition
Fink ed. (s.o. 2.1.) 61f.; A. v. Z[ahn], Zwei Bilder von Christoph Amberger und die Trachtenbücher der beiden Schwartz, Vater und Sohn, von Augsburg. In: Jbb f. Kunstwiss. 4 (Leipzig 1871) 127-134
2.4. weitere Editionen; Auszüge, Übersetzungen
Herrmann (s.o. 1.4.) Abb. (Kindheit); Gäckle (s.o. 1.4.) Abb. (Kindheit)
3.1. Abfassungszeit
1561 f.? (vgl. Fink ed. [s.o. 2.1.] 62; VKSs Vorrede ebd. 184)
3.2. Funktion und Zweck der Quelle
„Dieweil ich dann nun sich, das die welt ye lenger ye nerrischer und noch kein aufhören mit den neuen seltzamen gebreuchen der klaidungen biß datto ist, so hab ich auff dato angefangen, meine klaidungen, die ich von khinthait auf getragen, hierein in diß buechlin malen zue lassen, von farben und schnitten, wie es an im selbst gwöst ist.“ (182); „... umb doch auch uber 20, 30 jahren zue sechen, was sich sider abermalls verendert hab ...“ (ebd.); nur die gute Kleidung aufgenommen
3.3. AdressatInnen
selbst in 20, 30 Jahren; sonst: „andere, die es gerne sechen werden“ (182)
3.4. Medium (hsl.; gedr.); Überlieferung; Ort der Hs.
hsl./Pergamenths. mit Miniaturen; Überl., so weit bekannt, Fink ed. (s.o. 2.1.) 181
4.1. Berichtszeitraum
1541-1561
4.2. Form der Quelle
analog Matthäus Schwarz (s. d.), anderes Format (Verdoppelung); als Quellen verwendet: Ausgabenbuch, eigenes Tagebuch, des Vaters Kinderbüchlein
4.3. Inhalt
Kindheit, Schule, Italienaufenthalt, Augsburg: Fuggersche Schreibstube, Gesellenzusammenkünfte, Nachtschwärmerei, Betriebssport, Flirts und Bordellbesuch, Hochzeiten, Fugger-Trauer, Schlittenfahrten, Fastnacht, Fechten