Johannes Fabricius Montanus
Johannes Fabricius Montanus
1.1. Name, Tätigkeiten und Positionen
Johannes Fabricius Montanus [urspr. Schmied]
Lehrer, Schulleiter; Pfr., Dekan; ref. (zwingl.); verh.
1.2. Geburts- und Todesjahr und -ort
* Herbst 1527 Bergheim/Oberelsass
† 05. 09. 1566 Chur/Graubünden
1.3. Herkunft, Lebensbeschreibung, Konfession
Vater Jakob Schmid, Metzger und später Spitalmeister in Bergheim, Mutter Klara Jud (deren Bruder: Leo Jud); Schule in Zürich, Basel, Straßburg und Bergheim, weitere Studien in Wittenberg und Marburg; 1547 Rückkehr nach Zürich, dort Provisor an der lat. Schule, Pfr. v. Schwamendingen; f. seinen Eintritt in den Züricher Kirchen- und Schuldienst wurde er mit dem Bürgerrecht belohnt; Heirat mit Katharina Stutz, die ein Jahr später im Wochenbett starb; kurz darauf 2. Heirat mit Agatha Collin (ihr Vater: Rudolf Collin), in dieser Ehe 12 Kinder, zur Abfassungszeit aber nur noch drei Söhne am Leben, zwei Kinder überlebten JFM; 1551 Leiter der Schule am Frauenmünster; 1557 Dekan des Sprengels Chur; Freund Gesners, v. dem er f. seine Naturbeobachtungen lernte und f. den er in Graubünden Pflanzen sammelte; war auch in Chur schriftstellerisch tätig: er publizierte Gedichte, Autobiographien, theologische Schriften, Erbauungsschriften, Kontroversschriften gg. span. Theologen wg. der Konzilsfrage, andere Schriften pol. Inhalts wurden erst später gedr. o. blieben ungedr., naturwissenschaftliche Schriften; zwingl. Reformator in Zürich und Graubünden
1.4. Literatur zur Person
NDB 4 (1959) 737f. (Conradin Bonorand); BBKL 15 (1999) 547-551 (Erich Wenneker); Goedeke 2 (1896) 105; Ellinger 2 (1929) 408-411; de Boor/Newald IV,2 (1973) 308; Centuria Fabriciorum scriptis clarorum collecta a J. A. Fabricio. Hamburg 1709; Fabriciorum centuria secunda cum prioris Supplemento a J. A. Fabricio. 1727; Hans Fischer, Johannes Fabricius Montanus (1527-1566) und Conrad Gessner. Zu einem unveröffentlichten Brief Conrad Gessners an Fabricius Montanus. In: Vjs der Naturforschenden Ges in Zürich 85 (1940) 322-328; Hans-Georg Kemper, Dt. Lyrik der frühen Neuzeit. 6 Bde. Tübingen 1987-2002. Bd. 2 (1987) 176
Autobiograph. Quelle: Bullinger, Diarium ed. Egli 85; Pellikan, Chronikon ed. Riggenbach 178
2.1. Quelle: benutzte Edition
Johannis Fabricii Montani vita, ab ipso Authore in gratiam Clarissimi & Optimi Viri Wolffgangi Halleri, Compatris charissimi festinanter admodum perscripta; Curiae Rhaetorum A. 1565. mense Martio. Cum Notis Editoris. In: Miscellanea Tigurina. Hg. v. Johann Jakob Ulrich. 3 Bde. Zürich 1722-24. Bd. 3 (1724) 373-402 (Prosafassung: 374-392; Versfassung: 396-402), Anhang 403-412
2.2. Beschreibung der Edition, Bemerkungen
nichts zu Editionsprinzipien, nichts zur Hs. (Beschreibung, Ort)
2.3. Literatur zur Quelle bzw. Edition
Anette Völker-Rasor, Bilderpaare − Paarbilder. Die Ehe in Autobiographien des 16. Jahrhunderts. (= Rombach Wissenschaft. Reihe Historiae 2). Freiburg 1993; Siegmar Döpp, Ioannes Fabricius Montanus. Die beiden lateinischen Autobiographien. (= Abh der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse / Ak der Wissenschaften und der Lit, Jg 1998, Nr. 8). Stuttgart 1998
2.4. weitere Editionen; Auszüge, Übersetzungen
Der lat. Dichter Johannes Fabricius Montanus (aus Bergheim im Elsass) 1527-1566. Seine Selbstbiographie in Prosa und Versen nebst einigen Gedichten von ihm verdeutscht v. Theodor Vulpinus. Straßburg 1894 (benutzt 2.1. als Vorlage; nichts zur Hs.), Prosafassung 4-16 (ein autobiogr. Abschnitt aus JFMs Schrift „De Providentia Dei“ eingefügt), Versfassung 20-25; auch in: Beiträge zur Landes- und Volkskunde v. Elsaß-Lothringen H. 18 (1894), Döpp (s.o. 2.3.) 34-38 (Prosafassung), 39-45 (Versfassung)
3.1. Abfassungszeit
1565 (Prosa); 5. 11. 1565 (Verse)
3.2. AdressatInnen
? humanist. Freunde?
3.3. Funktion der Quelle
nicht angegeben
3.4. Medium (hsl.; gedr.); Überlieferung; Ort der Hs.
?; anscheinend nicht in der bei Gebr. Gesner, Zürich, gedr. Gedichtslg. JFMs enthalten
4.1. Berichtszeitraum
1527-1565
4.2. Sprache
lat.
4.3. Form der Quelle
Ich-Form, Prosa und Verse; humanist. Formular (Herkunftsort, -landschaft beschrieben; bes. Verse)
4.4. Inhalt
Beschreibung des Geburtsortes, Bildungsweg, Ämter, Ehen und Kinder; nur Prosaversion: Einrücken in die geplante Gelehrtenausbildung der Familie durch Ausfall der Brüder, Rolle der Mutter f. die Bildung