Veranstaltungshinweis: Geschichtliche Grundfragen VII: Wozu brauchen Historiker:innen Theorie?
News vom 28.04.2023
Datum: Freitag, 5. Mai 2023
Ort: Online,
Link zum Zoom-Meeting: https://us06web.zoom.us/j/86198381374?pwd=cTFzdkV2SkdreTRHSERQMnBncStydz09
Meeting-ID: 861 9838 1374
Kenncode: 664031
Zeit: 17:15 - 18:45 Uhr
Eingangsstatements von:
Birgit Emich (Frankfurt/Main), Thomas Mergel (Berlin), Nina Verheyen (Berlin)
Diskussionsleitung: Moderation: Rüdiger Graf (ZZF)
Seit den 1970er-Jahren gehört es zu den Grundannahmen unseres Fachs, dass Geschichtswissenschaft theoriegeleitet sein muss. Viele Schlachten sind längst geschlagen – kaum noch ein:e Historiker:in macht sich für eine theorielose Geschichtswissenschaft stark. Gleichzeitig gibt es offenbar Konjunkturen im Hinblick auf die Frage, wie engagiert theoretische Diskussionen im Fach geführt werden. Im Moment scheint die Theoriebegeisterung nach vielen turns eher erschöpft zu sein. War es einst ein Distinktionsmerkmal, überhaupt theoriegeleitet verfahren zu wollen, werden heute die Vorzüge und Nachteile einzelner Theorien oft losgelöst von der konkreten historiographischen Praxis diskutiert. Darüber hinaus hat sich seit den 1970er-Jahren auch verändert, was mit „Theorie“ und „Theoriegeleitetheit“ eigentlich gemeint ist: Werden Theorien angewendet, sind sie vage Inspirationsquellen, die den historiographischen Blick weiten oder schärfen, oder soll die Geschichtswissenschaft selbst theoretisch werden, und ist sie es nicht vielleicht immer schon?In der siebenten Veranstaltung unserer Reihe „Geschichtliche Grundfragen“ möchten wir diskutieren, ob, wie und wozu genau Historiker:innen Theorie brauchen und gebrauchen. Klar scheint, dass man Theorien, die oft aus den systematischeren Nachbarwissenschaften stammen, nicht einfach in deren Sinne „anwenden“ kann. Damit ist aber noch nicht beantwortet, welche Funktion Theorien dann in der historiographischen Praxis übernehmen. Wo kommen also Theorien ins Spiel? Wie entscheidet man, auf welche Theorien man zurückgreift? Darf man eklektisch verfahren? Wie verhalten sich Theorien und Quellen zueinander? Braucht man Theorie(n) für das Formulieren von Fragen, zur Schärfung von Begriffen oder erst zur Einordnung der Befunde? Und wo findet in historischen Texten eigentlich Theorie statt? In der Einleitung, in einem Theoriekapitel, woanders oder überall?
Transkriptionen der Inputs früherer Diskussionen sind unter https://zeitgeschichte-online.de/themen/geschichtliche-grundfragen einsehbar.
Organisation der Reihe
Rüdiger Graf, Leibniz-Zentrum für zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF)
Matthias Pohlig, Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin
Ulrike Schaper, Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität Berlin