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Seminar (S 13201): Streitgeschichte. Kontroversen in der Zeitgeschichte seit 1945

Olga Sparschuh, M.A.

B.A.-Modul 1

Mittwoch, 16-18 Uhr, Koserstr. 20, A 127

Die Deutung der Vergangenheit ist eine strittige Angelegenheit. Im Bereich der Zeitgeschichte werden dabei nicht nur innerhalb der Fachwissenschaft heftige Kontroversen über neueste Ergebnisse der Forschung ausgetragen, die Historiker sind auch mit Urteilen von Zeitgenossen konfrontiert, welche die erforschte Geschichte selbst erlebt haben. In den vergangenen Jahrzehnten hat die zeithistorische Forschung deshalb immer wieder Anlass zu breiten öffentlichen Debatten gegeben, in denen Historiker und Zeitgenossen um die Interpretation der jüngeren deutschen Geschichte und die Meinungsführerschaft in geschichtspolitischen Fragen rangen, z.B. in der Fischer-Kontroverse, im Historikerstreit und in der Goldhagen-Debatte. Anhand einer Auswahl der wesentlichsten Geschichtsdebatten soll im Seminar der sich ändernde politische Kontext der Bundesrepublik seit 1945 näher beleuchtet und der damit verbundene Wandel des historischen Selbstverständnisses untersucht werden. Neben den bundesrepublikanischen werden auch zentrale Debatten in europäischen Nachbarländern sowie unterbliebene historische Kontroversen betrachtet. Darüber hinaus werden im Seminar grundlegende Methoden und Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft vermittelt. Zu erbringende Leistungen sind eine mündliche und schriftliche Quelleninterpretation sowie das Verfassen einer Rezension.

Einführende Literatur: Klaus Große Kracht, Die zankende Zunft. Historische Kontroversen in Deutschland nach 1945, Göttingen 2005; Martin Sabrow u.a. (Hg.), Zeitgeschichte als Streitgeschichte. Große Kontroversen seit 1945, München 2003.

Geschichte und Gesellschaft
Arbeitsbereich Zeitgeschichte
Stadtgeschichte