Seminar (S 13290): Was heißt und zu welchem Zweck schreibt man europäische Geschichte?
Freitag 10-12 Uhr, Koserstr. 20, A 336
Die Herausforderungen der voranschreitenden europäischen Integration machen auch deren wissenschaftliche Aufarbeitung und Begleitung in der Geschichtsschreibung immer dringlicher. Vor diesem Hintergrund wird in der Geschichtswissenschaft über eine notwendige „Europäisierung“ debattiert. Doch was versteht man überhaupt unter europäischer Geschichte? Und was heißt es eigentlich, europäische Geschichte zu schreiben?
In dem Seminar soll der Frage nachgegangen werden, ob und wie eine den heutigen thematischen oder methodischen Anforderungen genügende europäische Geschichte geschrieben werden kann. Diskutiert werden theoretische Texte und Quellen zur europäischen Geschichte und zur Geschichte der Geschichtsschreibung. Ziel des Seminars ist es, einen Einblick in die Methoden und neueren Ansätze der Geschichtsschreibung zu geben und ein kritisches Verständnis dafür zu entwickeln, was europäische Geschichtsschreibung so wichtig, aber auch so schwierig macht. Gleichzeitig dient das Seminar zur Einübung von grundlegenden Arbeitstechniken der Geschichtswissenschaft (Quellenanalyse, Bibliografieren, Verfassen von wissenschaftlichen Texten…).
Einführende Literatur: Christoph Conrad u. Martina Kessel (Hg.), Geschichte schreiben in der Postmoderne, Stuttgart 1994; Lutz Raphael, Geschichtswissenschaft im Zeitalter der Extreme. Theorien, Methoden, Tendenzen von 1900 bis zur Gegenwart, München 2003; Gerald Stourzh (Hg.), Annäherung an eine europäische Geschichtsschreibung, Wien 2002; Wolfgang Schmale, Geschichte Europas, Wien 2000; Stefan Jordan, Einführung in das Geschichtsstudium, Stuttgart 2005; Nils Freytag u. Wolfgang Piereth, Kursbuch Geschichte. Tipps und Regeln für wissenschaftliches Arbeiten, Paderborn 2004.