Methodenübung (13194): Musik und Geschichte
M.A. Modul 3
Dr. Daniel Morat zusammen mit Bodo Mrozek
Mi., 14.00-16.00 Uhr, Koserstr. 20, Raum A 320
Musik ist nicht erst seit Muzak und MP3 eine feste Größe im Alltagsleben vieler Menschen. Sie erfüllte bereits in früheren Jahrhunderten vielfältige soziale, politische und emotionale Funktionen. Während sich die Musikwissenschaft lange Zeit auf die Analyse innermusikalischer Strukturen konzentriert hat, beschäftigt sich die Geschichtswissenschaft seit einigen Jahren mit diesen gesellschaftlichen Funktionen und Kontexten der Musik. Dies reicht von den repräsentativen Funktionen kirchlicher und höfischer Musik im Ancien Régime über den Anteil bürgerlicher Musikkultur am nation building des 19. Jahrhunderts bis zum Verhältnis von Popmusik und Protestkultur im späten 20. Jahrhundert. Die Übung macht anhand einschlägiger Monographien mit diesen unterschiedlichen Themenfeldern und Ansätzen der Musik-Historiographie vertraut und trainiert gleichzeitig den Umgang mit epochetypischen Quellen. Der zeitliche Schwerpunk liegt auf dem 19. und 20. Jahrhundert, bei Interesse können aber auch Beispiele aus früheren Epochen behandelt werden. Musikwissenschaftliche bzw. musikalische Vorkenntnisse sind nicht erforderlich, gute Englischkenntnisse dagegen schon, da der Großteil der einschlägigen Forschungsliteratur nur auf Englisch vorliegt.
Einführende Literatur: Celia Applegate, Music Among the Historians, in: German History 30 (2012) 3, S. 329-349; Sven Oliver Müller/Jürgen Osterhammel, Geschichtswissenschaft und Musik, in: Geschichte und Gesellschaft 38 (2012), S. 5-20; Detlef Siegfried: Pop und Politik, in: Alexa Geisthövel/Bodo Mrozek (Hg.): Popgeschichte. Band 1: Methoden und Konzepte, Bielefeld: Transcript (September) 2014, S. 33-56.