Übung (Ü 13200): Die nationalsozialistische Volksgemeinschaft - ein Konzept in der Kontroverse
M.A.-Modul Forschungsheuristiken
Mittwoch, 16 - 18 Uhr, Koserstr.20, A 121
Die "Volksgemeinschaft" war in der Propaganda des "Dritten Reiches" ein zentrales ideologisches Element. Der Begriff verweist auf Binde- und Integrationskräfte und damit auch auf die Bereitschaft der Bevölkerung zu Loyalität und Unterstützung der NS-Herrschaft. Die analytischen Konzepte zur Untersuchung der "Volksgemeinschaft" des Nationalsozialismus sind jedoch in der historischen Forschung hochumstritten. Das Seminar geht den kontroversen Debatten in ausgewählten Teilbereichen nach. Das Spektrum reicht dabei von konsumgeschichtlichen Deutungen einer "Gefälligkeitsdiktatur" (G. Aly) über inszenierte Gemeinschaftserlebnisse bei Sportereignissen und Reichsparteitagen bis hin zur "Bunkergemeinschaft" (Dietmar Süß) im Zweiten Weltkrieg.
Einführende Literatur: Bajohr, Frank/Wildt. Michael (Hrsg.): Volksgemeinschaft. Neue Forschungen zur Gesellschaft des Nationalsozialismus, Frankfurt a.M: 2009; Schmiechen-Ackermann, Detlef (Hrsg.): Volksgemeinschaft': Mythos, wirkungsmächtige soziale Verheißung oder soziale Realität im 'Dritten Reich, Paderborn 2012.