Seminar (S 13042): Sozial- und Kulturgeschichte der Bundesrepublik und der DDR im historischen Vergleich
Hanno Hochmuth, M.A.
Mittwoch 8-10 Uhr, Koserstr. 20, A 124
Das Seminar wählt den historischen Vergleich als „Königsweg der Geschichtswissenschaft“, um sich mit der deutsch-deutschen Nachkriegsgeschichte zu beschäftigen. Dabei wird weniger ein politischer Systemvergleich zwischen Demokratie und Diktatur im Sinne einer normativ ausgerichteten Kontrastgeschichte angestrebt, sondern vor allem nach Gemeinsamkeiten und Unterschieden in gesellschaftlichen Strukturen, Prozessen und Erfahrungsdimensionen gefragt. Untersucht werden die Antworten, die in der Bundesrepublik und in der DDR auf die vielfältigen Herausforderungen der Vergangenheit und der Moderne gefunden wurden, z.B. beim Wiederaufbau nach 1945 und in der Vergangenheitspolitik, in der Gestaltung des Wohlfahrtsstaates und auf dem Wege in die Konsumgesellschaft. Zugleich wird aber auch den vielfältigen Verflechtungen der beiden deutschen Staaten Beachtung geschenkt, die trotz ihrer gegenläufigen Entwicklung doch stets aufeinander fixiert blieben. Anhand des deutsch-deutschen Fallbeispiels sollen die beiden Forschungsansätze der historischen Komparatistik und der transnationalen Verflechtungsgeschichte diskutiert und sinnvoll miteinander kombiniert werden. Das Seminar dient somit zugleich als allgemeine Einführung in Methoden, Theorien, Fragestellungen und Gegenstände der Neuesten Geschichte.
Einführende Literatur: Christoph Kleßmann, Verflechtung und Abgrenzung. Aspekte der geteilten und zusammengehörigen deutschen Nachkriegsgeschichte, in: Aus Politik und Zeitgeschichte 43 (1993) H. 29-30, S. 30-41; Konrad H. Jarausch, Zur Integration der beiden deutschen Nachkriegsgeschichten, in: Zeithistorische Forschungen / Studies in Contemporary History, Online-Volltextausgabe, 1 (2004) H. 1, URL: http://www.zeithistorische-forschungen.de/
16126041-Jarausch-1-2004.
Zur Seminarbegleitung im Blackboard (LMS-Login und Kursanmeldung erforderlich)