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M.A. Klaus Neumann

Klaus Neumann

Friedrich-Meinecke-Institut

Doktorand

Lebenslauf

Promotion

  • 01/2011 - 11/2014

Promotion bei Prof. Dr. Arnd Bauerkämper, Freie Universität Berlin

Thema: "Freiheit am Arbeitsplatz. Die Debatte über Betriebsdemokratie in Deutschland und Schweden, 1880-1950."Prädikat: "magna cum laude"

Magisterstudium Neuere und Neueste Geschichte / Politikwissenschaft

  • 2008
Magisterarbeit bei Prof. U. Herbert
Thema: "Die Arbeitslosigkeit der siebziger und achtziger Jahre in der Bundesrepublik. Eine Analyse der öffentlichen Auseinandersetzung mit einem sozialen Problem."
  • 2005-2008
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
  • 2004-2005
Erasmus-Auslandsstudium an der Université Parix X Nanterre
  • 2002-2004
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Wissenschaftliche Tätigkeit

  • 2009
Freier Mitarbeiter am Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen, Berlin

Stipendien und Preise

  • 09/2014
 2. Preis im Posterwettbewerb auf dem Historikertag in Göttingen (Download des Posters)
  • 09/2014              
DAAD-Reisestipendium zur Konferenzteilnahme in den USA
  • 01/2011-12/2013            
Promotionsstipendium der Gerda-Henkel-Stiftung
  • 09/2006              
DAAD-Stipendium zum Fremdsprachenerwerb (Lissabon)
  • 10/2004 – 09/2005         
Erasmus-Auslandsstipendium (Paris)

Wissenschaftliches Ehrenamt und Mitgliedschaften

Wissenschaftliches Ehrenamt und Mitgliedschaften

Fachlicher Schwerpunkt / Interessen

  • Geschichte der Arbeit und des Wohlfahrtsstaats
  • Wissensgeschichte, Bildungsgeschichte
  • Vergleichende europäische und transatlantische Geschichte

Abgeschlossenes Dissertationsprojekt

Freiheit am Arbeitsplatz. Die Debatte über Betriebsdemokratie in Deutschland und Schweden von 1880 – 1950 (gefördert von der Gerda Henkel Stiftung)

Die Dissertationsschrift vergleicht die Entwicklung der betrieblichen Ordnung und der Debatte darüber in Deutschland und Schweden von 1880 bis 1950. Für den Zeitraum von 1945–50 wird als Fallbeispiel exemplarisch die Entwicklung in Hessen untersucht. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt auf der Frage, welche Rolle Konzepte von „Freiheit“ und „Demokratie“ bei der Entwicklung unterschiedlicher Modelle der betrieblichen Ordnung und Interessenvertretung spielten. Als Quellen werden vornehmlich Periodika von syndikalistischen und Freien Gewerkschaften, Arbeitgeberverbänden sowie liberalen und sozialdemokratischen Parteien herangezogen. Ergänzend fanden Vertrags- und Gesetzestexte Verwendung. Außerdem Archivmaterial, mit dessen Hilfe, über den Ländervergleich hinaus, grenzüberschreitende Transferprozesse nachgewiesen und die Rolle der amerikanischen Militärregierung bei der Genese der Betriebsordnung in Hessen von 1945–50 untersucht wurden.

Die Arbeit kommt zu dem Ergebnis, dass die politische Demokratisierung in beiden Ländern eine Legitimitätskrise des Modells der Alleinherrschaft des Unternehmers im Betrieb auslöste. Unter Leitbegriffen wie „industrielle Demokratie“ und „Wirtschaftsdemokratie“ forderten verschiedene Akteure auch für die Betriebe ein demokratisches Ordnungsmodell, das analog zur Volksherrschaft im demokratischen Staat eine Form kollektiver Selbstbestimmung der Belegschaft in den Betrieben ermöglichen sollte. Derartige Vorstellungen einer „Betriebsdemokratie“ konkurrierten im historischen Verlauf mit verschiedenen anderen Modellen wirtschaftlicher Freiheit, so dass nicht von einer Geschichte „der“ Freiheit im Betrieb gesprochen werden kann. Vielmehr sind Betriebe als Arena zu betrachten, in der verschiedene Akteure mit unterschiedlichen Freiheitskonzeptionen um ihre Freiheiten stritten. Im Untersuchungszeitraum stand die Betonung eines Freiheitsproblems in den Betrieben zudem in beiden Ländern in Konkurrenz zur Deutung der betrieblichen Ordnung als Sicherheits-, Gemeinschafts- und/oder Produktionsproblem. In der Gesamtschau der siebzig Jahre von 1880–1950 hält die Arbeit fest, dass die betriebliche Ordnung in Schweden regelmäßig und zum Nachteil politischer Akteure sowie der syndikalistischen Gewerkschaften durch Kollektivverträge zwischen Freien Gewerkschaften und Arbeitgebervereinigungen geregelt wurde. In Deutschland setzten sich hingegen durchgängig gesetzliche Lösungen durch. Weiterhin ist in der Debatte über Betriebsdemokratie, die in Schweden wesentlich internationaler geführt wurde, als in Deutschland, ein kontinuierlicher Bedeutungsverlust Deutschlands als Rollenmodell für die schwedische Entwicklung festzustellen. Dieser zeigte sich am deutlichsten in der Anlehnung der schwedischen Betriebsordnung an den im Zweiten Weltkrieg in England erprobten Joint Production Committees. Im Gegensatz zur hessischen Nachkriegsdebatte und dem dort 1948 verabschiedeten Betriebsrätegesetz, spielte im schwedischen Vertrag zu „Betriebsausschüssen“ von 1946 das Freiheitsproblem in den Betrieben kaum mehr eine Rolle. Im Ausblick verweist der Autor jedoch darauf, dass die Marginalisierung des betrieblichen Freiheitsproblems nicht von Dauer war: In den 1970er Jahren, in denen in beiden Ländern wichtige Mitbestimmungsgesetze verabschiedet wurden und auch Schweden von der Vertragstradition auf die gesetzliche Lösung einschwenkte, stand das Freiheitsproblem in den Betrieben erneut im Fokus.

 

Beginn der Promotion: 01/2011
Doktorarbeit eingereicht im Mai 2014

Disputation im November 2014. Prädikat „magna cum laude“

Publikation 2015

zur methodischen und inhaltlichen Einbettung des Dissertationsvorhabens

Publikationen

Monografien

Aufsätze

  • Die Weimarer Republik: Das Projekt der sozialen Sicherheit in unsicheren Zeiten, in: Arnd Bauerkämper / Natalia Rostislavleva (Hg.): Sicherheitskulturen seit dem späten 19. Jahrhundert. Deutschland und Russland / Sowjetunion im Vergleich, Paderborn 2014, S. 318-331.
  • "Hugenotten in Magdeburg 1685-1808" in: HUGENOTTEN (Vierteljahrsschrift der Deutschen Hugenotten-Gesellschaft e.V.) 4 (2005), S. 155-173.

Tagungsbericht

Rezensionen

  • Rezension zu: Steffen Stock/Patricia Schneider/Elisabeth Peper/Eva Molitor
    (Hrsg.): Erfolgreich promovieren. Ein Ratgeber von Promovierten für
    Promovierende. Springer Gabler, 3. Auflage, 2014. In: THESE 91 (März
    2014).
  • Rezension zu: Kristina Boréus/Ann Ighe/Maria Karlsson/Rikard Warlenius (Hrsg.), Ett sekel av syndikalism. Sveriges Arbetares Centralorganisation 1910-2010, Stockholm: Federativ 2012, 399 S. In: Nordeuropaforum 1/2012, S. 173-177 [www.nordeuropaforum.de].

Vorträge und Poster

  • "Labor law as a mean to create community at the workplace? The contested
    legislation on ‘works councils’ in Germany, 1916-1950." 38th Annual
    Conference of the German Studies Association. Kansas City (MO) 09/2014.
    (Vortrag)

  • "Freiheit am Arbeitsplatz!" Poster für den 50. Deutschen Historikertag, Göttingen (prämiert mit dem 2. Preis, Download des Posters)
  • „The workers' freedom. The idea of ‘industrial democracy’ in Germany and
    Sweden, 1916-1952.” Internationale EURODOC Konferenz zum Thema “New
    Challenges in the European Area". Baku 05/2013. (Vortrag)
  • „Die Weimarer Republik: Das Projekt der sozialen Sicherheit in
    unsicheren Zeiten“. Internationale Konferenz zum Thema Sicherheitskulturen
    seit dem späten 19. Jahrhundert. Deutschland und Russland / Sowjetunion im
    Vergleich. Moskau 03/2012. (Vortrag)

Schlagwörter

  • Geschichte der Arbeit
  • Geschichte der Medien, Kommunikation und Öffentlichkeit
  • Geschichte des Wohlfahrtsstaats
  • Geschlechtergeschichte
  • Ideen- und Geistesgeschichte
  • Soziale, politische, kulturelle Ordnungen, Ordnungsvorstellungen
  • Wirtschaftsgeschichte, Wirtschaftspolitik
Mentoring
Tutoring
OSA Geschichte
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