Was ist Altorientalistik?
Die Altorientalistik behandelt die Geschichte des Vorderen Orients von 4000 v. Chr. bis zur Zeitenwende, vor allem im Bereich des heutigen Irak, Syrien, Türkei und Iran. Altorientalisten sind Experten für die Kulturen und Sprachen der Region in diesem Zeitraum.

Seit der Erfindung der Keilschrift am Ende des 4. Jahrtausends sind zahlreiche Quellen in verschiedenen Sprachen und Schriften überliefert. Diese Texte erzählen unzählige Geschichten von großen Königreichen und einfachen Bauern, göttlichen Helden und fahrenden Händlern, epischen Liedern und einfachen Wirtschaftstexten des Alltags. Die Namen, die mit diesen untergegangenen Kulturen verbunden sind, bleiben auch heute im Gedächtnis: der Gesetzesgeber Hammurabi, die Großstadt Babylon oder das Land Sumer. Viele der Entwicklungen, die in diese Zeit zurückgeführt werden, sind für die heutige Gesellschaft noch grundlegend.

 

Vor dem Studium
Das bringen Sie mit:

• Allgemeines Interesse an Altertum und Antike
• Freude am Erlernen von Sprachen
• Interesse, selbstständig Fragestellungen anzugehen 

Während des Studiums
Die Auseinandersetzung mit der über dreitausendjährigen Überlieferung des Alten Orients im Studium verlangt Kenntnisse von mehreren Schriften und Sprachen.

Im Mittelpunkt von Forschung und Lehre steht also die intensive Beschäftigung mit den drei Sprachen Akkadisch (Assyrisch-Babylonisch), Sumerisch und Hethitisch und mit der Keilschrift. Hauptbestandteil des Studiums ist der kritische Umgang mit den Keilschriftquellen.

Alle Studierende lernen Akkadisch sowie mindestens eine zweite Sprache, entweder Sumerisch oder Hethitisch. Die anschließende Lektüre vermittelt auch einen breiten Überblick über Themen der altorientalischen Gesellschaft, z. B.

• Gesetze und Organisation des Alltagslebens
• Briefe und Korrespondenz
• Politik und Staatsentwicklung
• Religion und Literatur
• Entwicklung der Mathematik und Astronomie als Wissenschaft
• die Rolle der Frau in der Gesellschaft

Als Schwerpunkt innerhalb der Altertumswissenschaften besuchen alle Studierende auch Kurse in den Archäologien, um einen breiten Überblick über die Kulturgeschichte des Orients und der beachbarten Länder zu gewinnen. Einen Überblick über den möglichen Studienverlauf gibt der exemplarische Studienverlaufsplan.
 

Nach dem Studium
Nach dem BA-Abschluss gibt es verschiedene Berufsmöglichkeiten. Wer eine wissenschaftliche Karriere anstrebt kann die Kenntnisse vertiefen

• in einem anschließenden Masterstudium.

Alternativ arbeiten Altorientalisten auch in anderen Bereichen, z. B.:

• in Museen und Austellungen
• Tourismus und Kulturmanagement
• Journalismus (z.B. Wissenschaftsjournalismus)
• im Verlags- und Druckwesen

Vor allem qualifiziert das Studium zum kritischen und selbstständigen Arbeiten in Wissenschaft und Kultur.