Die fünf Abschnitte des Buches markieren Zäsuren und heben die wichtigsten Lebensepochen hervor. Den Anstoß zu dieser Einteilung gab Theodor Wolff selbst mit seiner Feststellung, die zwölf Jahre in Paris seien die schönsten für ihn gewesen. Der Blick auf sein gesamtes Leben zeigt, daß man es in einen Zwölf-Jahres-Rhythmus gliedern kann. Von 1894, dem Jahr einer Reise nach Paris ausgehend, schreitet man jeweils zwölf Jahre zurück und voran: In der Retrospektive gehören zu der Zäsur von 1882 die ersten namhaften poetischen Versuche Theodor Wolffs; ein Dutzend Jahre über 1894 hinausgeblickt, zeigt sich trotz einiger feuilletonistischer Nachklänge aus der Pariser Zeit mit den Veröffentlichungen von 1906, der Übernahme der Chefredaktion in Berlin, ein ausgeprägteres politisches Bewußtsein und Engagement als je zuvor. Es folgen mit der 1918 einsetzenden Phase die Mitbegründung einer liberalen Partei, die Übernahme offiziöser politischer Missionen nach Frankreich und der Versuch, mit der Zeitung für die Demokratie zu wirken. Der Sommer 1930 brachte die alarmierende Erkenntnis wachsender innenpolitischer Bedrohungen und damit die verschärfte Fortsetzung eines von Theodor Wolff mit Entschiedenheit geführten Kampfes gegen den Links- und Rechtsradikalismus im Übergang von den autoritären Präsidialkabinetten, einer ”legal maskierten Diktatur”, zum nationalsozialistischen Gewalt- und Vernichtungssystem.
Bernd Sösemann (Hrsg.): Theodor Wolff. Der Chronist. Krieg, Revolution und Frieden im Tagebuch 1914-1919. Düsseldorf u.a. 1997.
Bernd Sösemann (Hrsg.): Theodor Wolff. Der Publizist. Feuilletons, Gedichte und Aufzeichnungen. Düsseldorf u.a. 1995.
Bernd Sösemann (Hrsg.): Theodor Wolff. Der Journalist. Berichte und Leitartikel. Düsseldorf u.a. 1993.
Bernd Sösemann: Theodor Wolff. Journalist - Weltbürger - Demokrat. Berlin 2004.
Inhaltsverzeichnis (folgt)
Theodor Wolff. Tagebücher . 1914-1919. Der Erste Weltkrieg und die Entstehung der Weimarer Republik in Tagebüchern, Leitartikeln und Briefen des Chefredakteurs am "Berliner Tageblatt" und Mitbegründers der "Deutschen Demokratischen Partei". Hg. von Bernd Sösemann (Deutsche Geschichtsquellen des 19. und 20. Jahrhunderts 54), 2 Bde. Boppard/Rh. 1984.
Hörbuch: Der Club der verbannten Dichter.
Zur Biographie und zum Werk Theodor Wolffs sind erschienen (in chronologischer Folge):
Zu Lebzeiten Theodor Wolffs wurden veröffentlicht (in der zeitlichen Folge ihrer Entstehung):