Dr. Hak-kyu Sohn, der ehemalige Vorsitzende der Demokratischen Partei (minjudang) in Südkorea, ist seit Februar 2013 als Gastwissenschaftler am Institut für Koreastudien der Freien Universität Berlin.

Herr Dr. Sohn hat an der Seoul Nationaluniversität (SNU) Politikwissenschaft studiert. Während seines Studiums wurde er wegen seines Engagements in der Demokratiebewegung verhaftet und verbrachte deshalb einige Zeit im Gefängnis. 1988 promovierte er an der Oxford Universität. Nach seiner Rückkehr nach Korea lehrte er Politikwissenschaft zunächst an der Inha Universität, später an der Sogang Universität in Seoul, bis er durch die Nachwahlen zur Nationalversammlung als Abgeordneter für die damals regierende Demokratische Liberale Partei (DLP) 1993 ins Parlament einzog und damit seine Karriere in der institutionalisierten Politik begann. Kurze Zeit später bekleidete Dr. Sohn bereits das Amt des Sprechers der Partei und wurde auch bei den Wahlen 1996 erneut ins Parlament gewählt für die Nachfolgepartei Neue Korea Partei (NKP).

Er diente knapp ein Jahr als Wohlfahrtsminister unter der Regierung von Kim Young-sam. Nachdem er 2000 für eine weitere Legislaturperiode ins Parlament gewählt worden war - dieses Mal für die Nachfolgepartei Große Nationalpartei (GNP) - gewann er bereits zwei Jahre später die Wahl zum Gouverneur der Provinz Kyŏnggi.

2007 trat er aus der GNP aus, um in die Demokratische Partei (DP) einzutreten. Von 2008 an übernahm er den Vorsitz der Nachfolgepartei Große Vereinte Demokratische Partei (GVDP) und wurde auch 2010 erneut zum Vorsitzenden der Nachfolgepartei Demokratische Partei (DP) gewählt. 2011 wurde er bei den Nachwahlen zur Nationalversammlung wieder ins Parlament gewählt und nahm Ende 2012 bei der parteiinternen Vorwahl zur Nominierung des Präsidentschaftskandidaten teil, bei der er nach Moon Jae-in als Zweitbester abschnitt.

Schriften (Auszug)

• Authoritarianism and opposition in South Korea, Routledge, 1989
• Perzeptionsdebatte zur südkoreanischen Gesellschaft, Bŏmmun, 1990 (Ko-Autor)[Koreanisch]
• Südkoreanische Politik und Reformen, Hanul, 1993 [Koreanisch]
• Gyŏnggi 2002 – Zentrum Neuer Hoffnung, Hanul, 1998 [Koreanisch]
• Weg für einen progressiven Liberalismus, Nanam, 2000 [Koreanisch]
• Sohn Hak-kyu und die Jiiksae und Ddaeksae, Saeroun Saramdǔl, 2006 [Koreanisch]
• Ein Leben mit Feierabend, Politeia, 2012 [Koreanisch]