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Institutsportrait

Wir erforschen die Geschichte des Wissens. Dies beginnt bei der Entstehung von Wissenspraktiken, die in Artefakten verkörpert sind, insbesondere in Notationssystemen und Schrift. Unser Fokus liegt derzeit auf der antiken Welt des Mittelmeerraumes, doch er reicht vom Nahen Osten bis hinein nach Asien und darüber hinaus, und umspannt den Zeitraum von den frühesten Phasen menschlicher Aktivität bis hinein in das erste Jahrtausend unserer Zeitrechnung.

Im Gegensatz zu den traditionellen wissenschaftsgeschichtlichen Ansätzen, welche die sogenannten exakten Wissenschaften bevorzugen, umfasst die Wissensgeschichte ein deutlich breiteres Spektrum an Bereichen und Disziplinen. In unserer Konzeption werden alle Formen des Wissens mit betrachtet: Dies umfasst also sowohl die gelehrten Disziplinen wie Medizin, Mathematik, Rechtswissenschaften, Mythologie, Ausdeutung von Omina und Astrologie, als auch alle Bereiche des praktischen Wissens, welche gemeinsam als wichtige und miteinander verbundene Aspekte der Wissensgeschichte behandelt werden.

Hierbei sind Disziplinen, die heute gern als unwissenschaftlich abgetan werden (z. B. Physiognomie, Wahrsagerei und Alchemie), zunächst in Hinblick auf die jeweiligen Gesellschaften zu beurteilen, unter denen diese Wissenschaften hervorgebracht und angewandt wurden, und erst in zweiter Linie in Bezug auf heutige, rückblickende Bewertungskategorien.

Diese zutiefst komplexen Werkzeuge wissenschaftlichen Denkens wurden bislang oft losgelöst von benachbarten Wissenskulturen als unverbundene momenta untersucht und bewertet. Die Wissensgeschichte des Altertums setzt sich dagegen zum Ziel, die Berührungspunkte philologischer und funktionaler Gemeinsamkeiten zwischen diesen technischen und wissenschaftlichen Werken herauszuarbeiten und dabei die disziplinären Subkulturen, die sich im Laufe der Zeit in deren Umfeld entwickelten, zu identifizieren.

Das Institut geht zurück auf Markham J. Gellers Zeit an der Freien Universität Berlin als Professor für Wissensgeschichte (2009-2019), dabei insbesondere auf das Forschungsprojekt BabMed – Babylonian Medicine (2013-1018), welches durch einen High Risk Advanced Grant des European Research Council gefördert wurde.

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