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Workshop 'Dynamik der Leere'

06.12.2008 | 10:00 - 18:00

Workshop des SFB 626 "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste", TP A7 mit der Stiftung Bauhaus Dessau und der IBA Stadtumbau 2010.


 

Der Workshop geht der Frage nach, inwiefern Phänomene der Leere künstlerische Produktion organisieren und modellieren. Die epochale Einschränkung auf Moderne und Gegenwart will nicht übergehen, dass sich solche Phänomene auch in der Kunst der Vormoderne in vielfältigster Weise zeigen. Sie folgt aber der Beobachtung, dass im Zuge einer Emphase für das ,Neue' gerade in den historischen Avantgarden Strategien der Leerung forciert, zugleich aber bis in die Gegenwart immer wieder auch problematisiert wurden.
Keinesfalls jedoch ist Leere nichts. In ihr kommt das Abwesende erst zur Erscheinung und kann als bestimmende Unbestimmtheit wahrgenommen werden. Grundsätzlich ist nach der Bedeutung solcher Leere als Voraussetzung bzw. Beginn kreativer Prozesse zu fragen. Wann wird Leere zur Bedingung für den kreativen Akt? Welche Stellung kommt der Leere als immanente zu überwindende Grenze der Poiesis zu? Können Strategien beschrieben werden, mit denen Künstler/Künstlerinnen Leere herstellen und sie für die eigene Arbeit produktiv machen? Wie bleibt diese Leere - etwa in der ästhetischen Struktur eines Werks - präsent, selbst wenn sie inzwischen gefüllt scheint? Wie konfiguriert sie die ästhetische Erfahrung des Betrachters? Komplementär ist nach Strategien zu fragen, Leere zu vermeiden: Welche Herausforderungen bedeutet diese, welche Ängste - im Sinne eines horror vacui - ruft etwa das weiße Blatt hervor? Welche Bedeutung kommt dem dialektischen Modell von Leere und Fülle in Hinblick auf eine geschlechtliche Determination des Schaffensprozesses zu? Wenn es stimmt, dass jeder neue Text, jede neue Arbeit Teile eines größeren Textes sind, dann bezeichnet die dynamische Leere jenen Schnittpunkt, an dem sich der poietische Prozess von den Schichtungen des Gedächtnisses absetzt und noch in der Geste der Auslöschung zugleich an diese anknüpft. Wie transparent bleiben solche Schichtungen in der Leere? Kann Leere zum Instrument der Abgrenzung im Geflecht der kollektiven Bilder werden? Und in welcher Weise dementieren Techniken des Samplings, des Überschreibens, der Appropriation diese Möglichkeit der Abgrenzung?

 

Programm (als PDF)

Konzept (als PDF)

Plakat (als PDF)

Konzept und Organisation: Karin Gludovatz, Martin Peschken

Zeit & Ort

06.12.2008 | 10:00 - 18:00

Kunsthistorisches Institut der Freien Universität Berlin, Koserstraße 20, 14195 Berlin, Raum A 124