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Engaging with Bad Feelings: Workshop on Troubling Queer-Feminist Films and Video Art

06.06.2012 - 07.06.2012

Mit Karin Michalski (Berlin) und Gregg Bordowitz (Chicago)

Eine Veranstaltung des Graduiertenkolleg "Geschlecht als Wissenskategorie" der Humboldt-Universität Berlin in Kooperation mit dem Sonderforschungsbereich 626 "Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste" der Freien Universität Berlin

Im Mittelpunkt des Workshops stehen Fragen der ästhetischen Erfahrung und des politischen Kontextes von Filmen und Videokunst, die mit der aktuellen queer-feministischen Diskussion über „politische Affekte“ (z. B. Ann Cvetkovich, Lauren Berlant, Heather Love) assoziiert sind. Der zweitägige Workshop mit Gregg Bordowitz (Chicago) und Karin Michalski (Berlin) soll eine intensive Diskussion darüber ermöglichen, wie sich eine queer-feministische Politik negativ konnotierter Erfahrungen und Gefühle (Trauma, Scham, Melancholie etc. im Zusammenhang mit Homophobie, Sexismus, AIDS, Rassismus) in bestimmten Filmpoetiken reflektiert. Welche Visualisierungsstrategien werden gewählt, um die politischen Bedingungen individualisierter Affekte aufzuzeigen? Und wie intervenieren Filme und Videos gegen die Individualisierung?

Gregg Bordowitz und Karin Michalski haben durch ihre Arbeit als Filmemacher_innen und Filmkurator_innen die queer-feministische Diskussion politischer Affekte für die Analyse von Filmen und Videos aufgegriffen und bereichert. Im ersten Teil des Workshops stellt Karin Michalski zeitgenössische, insbesondere experimentelle künstlerische Arbeiten verschiedener Filmemacher_innen und Videokünstler_innen vor, die sich mit ihren Bildern und Erzählweisen einer queer-feministischen Politisierung des „feeling bad“ verschrieben haben. Wie schlägt sich diese Perspektive inhaltlich und formal nieder, etwa in der Arbeit der Performer_innen, in der Auswahl der Bilder oder einer veränderten Gewichtung dokumentarischen Materials?

Gregg Bordowitz beschäftigt sich im zweiten Teil des Workshops mit Videoaktivismus zu AIDS von ihren Anfängen bis heute. Bordowitz war und ist selbst ein maßgeblicher Akteur dieser Form der Videokunst. Der Videoaktivismus stellt vor dem Hintergrund der ersten beiden Jahrzehnte von AIDS in den USA explizit eine sichtbarmachende Politisierung individualisierter Krankheitserfahrung und Ausgrenzung dar. Wie gehen die Videoarbeiten mit der Verschränkung von sexuellen Politiken und Krankheit/Epidemie um und welche Möglichkeiten bietet das visuelle Medium des Films zur De- und Umkodierung der hegemonialen AIDS-Narrative?

Am Abend vor dem ersten Workshop findet ein Filmabend statt, präsentiert von Gregg Bordowitz und Karin Michalski. Das Filmprogramm verbindet eine Reflexion über AIDS-Aktivismus mit queer-feministischen Initiativen der Politisierung des „feeling bad“. Gemeinsamer Bezugspunkt der Filme und Videoarbeiten ist es, kulturelle, politische und ästhetische Praktiken zu entwickeln, die sich der Individualisierung von traumatisierenden Erfahrungen mit Krankheit und Tod sowie negativ bewerteten Gefühlen wie Verzweiflung und Niedergeschlagenheit, Frustration oder Scham widersetzen. Im Anschluss an die Filmvorführungen besteht jeweils die Möglichkeit zur Diskussion mit Gregg Bordowitz und Karin Michalski, auch mit den Regisseur_innen eines der Kurzfilme, Pauline Boudry und Renate Lorenz.

 

Programm (als PDF)

 

Teilnahme:

Eintritt: kostenlos

Plätze: 30 Personen

Anmeldung: engaging.bad.feelings@gmail.com

 

Organisation:

Lukas Engelmann, Ulrike Klöppel, Todd Sekuler, Chris Tedjasukama

Zeit & Ort

06.06.2012 - 07.06.2012

Humboldt Universität, Georgenstr. 47, Raum 4.30 10117 Berlin