Eine Veranstaltung der AG Genre des Sonderforschungsbereichs 626 „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste" der Freien Universität Berlin

Mit Daniel M. Feige, Michael Lück, Stephan Günzel, Thomas Hensel, Fabian Holt, Thomas Morsch, Sarah Mai Dang, Hans Jürgen Wulff, Matthias Haenisch und Frédéric Döhl.

Ist in den Geistes- und Kulturwissenschaften von Gattungen die Rede, so hat man oftmals vermeintlich stabile Kategorien wie Drama, Lyrik, Epik, wie Sinfonie, Oper, Sonate, wie Western, Krimi, Melodram im Blick. Viele Genres und Gattungen weisen in der Tat augenscheinlich eine bemerkenswerte historische Kontinuität auf, selbst wenn grundlegende geschichtliche Veränderungen innerhalb einer Gattung festzustellen sind.

Auf der anderen Seite erwachsen der Einheit und der Stabilität von Gattungen Gefahren aus zumindest zwei historischen Kräften: Zum einen kann die kulturelle Evolution über sie hinweg gehen und sie obsolet werden lassen – insofern können sich Gattungen und Genres auch als kurzlebig erweisen und nie über einen Status des Marginalen und Prekären hinaus gelangen. Zum anderen sind wissenschaftliche Klassifizierungen ästhetischer Erscheinungen nicht unveränderlich: Tradierte Taxonomien können revidiert und Klassifikationssysteme in einer Weise überarbeitet werden, die bestimmten Gruppen ästhetischer Werke ihren Status als Gattung oder Genre abspricht.

Durch den Fokus auf das Marginale, Periphere und Prekäre soll ein anderes Licht auf die Gattungen, ihre Konzeptualisierung und ihre Evolution geworfen, und das Prekäre nicht allein "kleiner" Genres, sondern die konstitutive Prekarität des Gattungskonzepts in den Blick genommen werden.

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Die Tagung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.

Kontakt: sfb626@zedat.fu-berlin.de