Zum Verhältnis von Produktion und Kritik in bildender Kunst und Musik
Interdisziplinäre Tagung im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 626 der FU Berlin, „Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste"
Mit: Susanne Kogler, Sabine Slanina, Bernhard Kerber, Michael Custodis, Karl Schawelka, Volker Straebel
Tagungskonzept
Die Kunst- und Musikkritik stellen schon für sich genommen ein Forschungsdesiderat dar. Dies gilt umso mehr für den besonderen Fall jener Künstler, die sich auf verschiedene Weise selbst als Kritiker betätigt haben. Im Zuge der Zunahme kunst- und musikkritischer Schriften seit dem Beginn der Moderne haben zahlreiche Künstler und Künstlergruppen versucht, sich gegen die Allmacht institutionalisierter Kritik zu behaupten und kanonische Positionen zu revidieren, um Raum für die eigenen Auffassungen zu schaffen. Im künstlerischen Modernismus wächst die Notwendigkeit, den eigenen künstlerischen Standpunkt zu rechtfertigen, indem andere – vorhergehende oder zeitgenössische – Haltungen kritisiert werden. Kreativität und Kritik treten in ein spannungsvolles, sich oft wechselseitig bedingendes Verhältnis. So tritt in der Figur des Künstler-Kritikers die für die Moderne bezeichnende Erfahrung zutage, sich die Normen selbst setzen zu müssen, ohne die Brücken zum Kunst- bzw. Musikpublikum sowie zu den zeitgenössischen Kunstströmungen abzubrechen. Dieser Neubestimmung des eigenen Vorgehens zwischen Kunstproduktion und Kunstkritik versucht die Tagung in unterschiedlicher Perspektivierung nachzugehen.
Organisation: Michael Custodis, Friedrich Geiger (TP B4, Musikwissenschaft) und Michael Lüthy, Sabine Slanina (TP A3, Kunstwissenschaft)
Zeit & Ort
15.04.2005 - 16.04.2005
Akademie der Künste, Berlin