In der Auseinandersetzung mit Kunst stellt sich immer auch die Frage, welche Eigenschaften eines Werkes für seine Rezeption und Beurteilung relevant oder aber irrelevant sind. Die Tagung widmet sich der Fragestellung, wie die Unterscheidungen zwischen beidem in der Auseinandersetzung mit künstlerischen Objekten und Ereignissen zustande kommen und wie sie gerechtfertigt werden können. Seit der Moderne werden beispielsweise Kontingenzen – flüchtige Prozesse und Zufälle, die durch nichts Kunstrelevantes bedingt zu sein scheinen – häufig zu den relevanten Eigenschaften eines Kunstwerkes erklärt. Dadurch aber wird in der Rezeption und Beurteilung künstlerischer Hervorbringungen die Entscheidung besonders schwierig, was hier zum Werk gehört und was nicht.
Die Entgrenzung der Künste, die Erfahrungswende der Kunstwissenschaften sowie die Problematisierung des Werkbegriffs lassen solche Unterscheidungen keineswegs obsolet werden, sondern fordern sie lediglich in neuer Weise heraus. Deshalb geht die Tagung nicht zuletzt auch der Frage nach, auf welche Instanzen man sich bei diesen Bestimmungen beruft bzw. berufen sollte.
Zeit & Ort
04.11.2011 - 05.11.2011
ICI Kulturlabor Berlin, Christinenstr. 18-19, Haus 8, 10119 Berlin