Teilprojekt A11. Die Fernsehserie als ästhetische Form
Leitung
Wissenschaftliche Mitarbeiter
Dr. Simon Rothöhler / Lukas Foerster, M.A. / Nikolaus Perneczky, M.A.
Studentische Hilfskräfte
Christian Rüdiger / Luca Liechti
Projektbeschreibung
Das Teilprojekt rückt die Serie als eine paradigmatische Form des Fernsehens in den Fokus, an der sich insbesondere die jüngeren (funktionalen wie ästhetischen) Transformationen des Mediums ablesen und auf einen allgemeinen Rezeptionswandel beziehen lassen. Untersucht werden diese Entwicklungen anhand der amerikanischen Fernsehserie, die seit Ende der 90er Jahre zum Kristallisationspunkt eines Medienwandels geworden ist, der ästhetische Innovationen ebenso einschließt wie technische und institutionelle Veränderungen.
Unterprojekt 1: Ästhetische und institutionelle Transformationen der Fernsehserie
(Jun.-Prof. Thomas Morsch und Dr. Simon Rothöhler)
Das Unterprojekt zielt auf die Veränderungen der ästhetischen Formen und Erfahrungsweisen, die vor allem (aber nicht nur) mit den Serien des sogenannten „Quality TV“ als paradigmatischer Kern eines Medienwandels verknüpft sind. Methodisch leitend ist die Hypothese, dass die relevanten Serien nicht allein im Hinblick auf ästhetische Merkmale zu untersuchen sind, sondern die veränderten Rahmenbedingungen der Ausstrahlung, Distribution und Rezeption ebenso mit einbezogen werden müssen, wie die modularen und technischen Ausdifferenzierungen, die die serielle Ästhetik derzeit prägen. Zu untersuchen sind somit u.a. Phänomene wie: derivative paratextuelle Formate, Strategien polymorpher und/oder reflexiver Adressierung („narrative special effects“), Fankommunikation, Netz- vs. DVD-Rezeption.
Unterprojekt 2: Serielle Ästhetik gesellschaftlicher Räume
(Lukas Foerster, M.A. und Nikolaus Perneczky, M.A.)
Das Unterprojekt untersucht das Verhältnis der zeitgenössischen amerikanischen Fernsehserie zu ihren politischen und historischen Gegenständen. Das Unterprojekt möchte die These plausibilisieren, dass die amerikanische Fernsehserie zu einem privilegierten Medium gesellschaftlicher Selbstverständigung, Reflexion und Verarbeitung von sozialer und politischer Realität geworden ist. Das Unterprojekt befragt Beispiele des aktuellen Serienschaffens dahingehend, wie sich in ihnen gesellschaftliche Semantiken und Realitäten artikulieren und – damit verbunden – wie sich das Realismusproblem für die Form der fiktionalen Fernsehserie stellt. Um diese Aspekte in den Blick zu bekommen, ist ein genrespezifischer Zuschnitt der Analyse methodisch funktional. Ein wesentlicher Untersuchungsgegenstand ist die Polizeiserie und das in ihrer generischen Struktur angelegte epistemologische Moment, anhand dessen das Fernsehen als Ort der Austragung und Reflexion gegenwärtiger wie historischer politischer Entwürfe exemplarisch in den Blick genommen werden kann.