Literaturen im Kontext: Arabisch – Persisch - Türkisch, vol. 16. Wiesbaden: Reichert, 2004.
Neun Essays untersuchen wie arabische und persische Literatur zwischen dem neunten und siebzehnten Jahrhundert oft einer zweifachen Funktion dienten: sie brachte Herrschen didaktische, ethische und ideologische Anliegen nahe, und sie sicherte Lebensunterhalt, Protektion und Status ihrer Autoren. Um gegen die höhere Macht eines Adressaten aufzukommen, versah sich der Schriftsteller mit der Autorität des religiösen Rechts oder ethischer Ideale, übte Kritik und rühmte den Wert der eigenen Kunst. Literaten strebten vermittels von Totenklage, Lobgedicht, Vierzeiler, Liebeslyrik, Sendschreiben, Regierungsstatuten, dynastischer Geschichtsschreibung, Fürstenspiegel und Schattenspiel nach einen Platz in der Literaturtradition, während Herrscher die öffentliche Zurschaustellung ihrer Bildung und Großzügigkeit und ihr ehrenvolles Nachleben verfolgten.