Zu Beginn des 20. Jahrhunderts erlebte Berlin eine heftige Auseinandersetzung zwischen den Vertretern der noch jungen Wissenschaft der Altorientalistik und der protestantischen Theologie bzw. kirchlicher Kreise. Auslöser waren populäre Vorträge des Assyriologen Friedrich Delitzsch, in welchen dieser ein Primat keilschriftlicher Überlieferungen vor den Schilderungen der Bibel behauptet hatte, bzw. letztere auf babylonische Vorlagen zurückführte. Da ihm hierin zunächst auch der archäologiebegeisterte Kaiser Wilhelm II. beigepflichtet hatte, entwickelte sich die Auseinandersetzung zu einem Politikum. Dabei ist dieser Konflikt vor dem Hintergrund eines Emanzipationsbemühens der deutschen Orientalistik, oder des „furor orientalis“ zu sehen.
Mehr Informationen entnehmen Sie bitte dem Programm (Flyer).
Bitte beachten Sie, dass die Vorträge S. Marchand und U. Puschner ausfallen.
Zeit & Ort
04.11.2019 - 06.11.2019
Heilig-Geist-Kapelle,
Spandauer Str. 1,
10178 Berlin