Sonderveranstaltung: Kolonialismus in China und koloniales (Familien)Erbe – Ausstellung, Buchvorstellung und Lesung
Die Befassung mit der Kolonialzeit und Fragen zur Aufarbeitung und dem Umgang mit dem kolonialen Erbe in der Gegenwart haben in den vergangenen Jahren in wissenschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Diskussionen noch einmal an Sichtbarkeit und Dringlichkeit gewonnen. Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, sich auf unterschiedliche Weisen mit der Kolonialgeschichte in China und dem kolonialen Erbe auseinanderzusetzen:
Eine Führung zur Ausstellung „Bildkultur und Mission in China 1882 – 1914. Aus dem Fotoarchiv des Berliner Missionswerkes“ mit Inputvorträgen von Prof. Dr. Mechthild Leutner, Freie Universität Berlin, und Prof. Dr. Susanne Kähler, Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin, wirft ein Schlaglicht auf die Kolonialgeschichte Deutschlands in China und gibt Einblicke in die Geschichte der Berliner Mission in den Jahren 1882 bis 1914. Die Ausstellung, gemeinsam veranstaltet vom Berliner Missionswerk, dem Ev. Landeskirchlichen Archiv und dem Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin, präsentiert ausgewählte Schwerpunkte des gleichnamigen Bildbands (erschienen im Wichern Verlag 2022), in dem über 130 Fotografien aus dem historischen Fotobestand des Berliner Missionswerks vorgestellt und von Expertinnen und Experten quellenkritisch analysiert und erläutert werden.
Anschließend vermittelt die Buchvorstellung des Romans „Das Dorf des seltsamen Pferdes …und andere Familiengeheimnisse“ der Sinologin und Autorin Andrea Valenzuela (erschienen im Drachenhaus Verlag 2022) mit Lesung und Diskussion Zugang zu einem persönlichen Umgang mit kolonialem (Familien)Erbe. In zwei Erzählebenen nähert sich der Roman dem Thema der Aufarbeitung des kolonialen Erbes auf der Familienebene. Andrea Valenzuela zeichnet dabei das eindrückliche Bild einer amerikanischen Missionsstation in einem nordchinesischen Dorf zur Zeit des Boxeraufstands und die persönliche Spurensuche im 21. Jahrhundert, die die Protagonistin mit dem kolonialen Erbe ihrer eigenen Familie konfrontiert.
Die Veranstaltung findet am Samstag, 22. April 2023, 16.30 Uhr im Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin in Präsenz statt.
Weitere Informationen
Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin
Goßlerstraße 2-4
14195 Berlin
Tel: 030-838 72881
Öffnungszeiten: Montag-Donnerstag, 14-18 Uhr
www.konfuziusinstitut-berlin.de/