VORTRAG
Big Data in Chinas Politik
Prof. Dr. Christian Göbel, Universität Wien
Moderation: Prof. Dr. Bettina Gransow, Freie Universität Berlin
Die Analyse großer Mengen bürgerbezogener Daten ist ein wichtiger Bestandteil der gegenwärtigen chinesischen Verwaltungsreformen. Erklärtes Ziel der Zentralregierung ist, mit Hilfe der Analyse so genannter „big data“ nicht mehr nur auf Bedürfnisse der Bürger passiv zu reagieren, sondern diese vorherzusagen und auf dieser Grundlage „individuelle und maßgeschneiderte“ Servicelösungen anzubieten. Der Vortrag behandelt zwei Aspekte: zum einen Umfang und Art der von den Lokalregierungen gesammelten, auf Bürgerbedürfnisse bezogenen Daten, zum anderen die Frage, wie Lokalregierungen diese Daten in ihrer Politikgestaltung und -implementierung einbeziehen.
Christian Göbel ist Universitätsprofessor für Sinologie an der Universität Wien. Er studierte Politikwissenschaft und Moderne Sinologie in Erlangen, Taipei und Heidelberg und promovierte an der Universität Duisburg-Essen zur Reform des ländlichen Steuersystems in China. Seine Forschungsschwerpunkte beinhalten die Zusammenhänge zwischen technologischer Innovation, politischer Innovation und Regimestabilität in Ostasien und die Beziehungen zwischen Zentralregierung und Lokalregierungen sowie öffentliche Finanzen in China. Für sein aktuelles Forschungsprojekt zu Auswirkungen des Internets auf Bürgernähe und Regimestabilität in China wurde er 2015 vom European Research Council (ERC) mit dem ERC Starting Grant ausgezeichnet.
Zeit & Ort
14.10.2019 | 18:15
Konfuzius-Institut an der Freien Universität Berlin
Goßlerstraße 2-4
14195 Berlin
Weitere Informationen
Tel: 030-838 72881