Roundtable: Machtwechsel in Südkorea und die Bedeutung für die deutsch-koreanischen Beziehungen
Am 9. März 2022 wurde Yoon Suk Yeol, ehemaliger Generalstaatsanwalt und Kandidat der Oppositionspartei People Power Party, mit einem historisch knappen Ergebnis zum 20. Präsidenten der Republik Koreas gewählt. Der Wahlkampf wurde von zahlreichen Skandalen der beiden Hauptkandidaten begleitet und offenbarte die tiefe Spaltung in der südkoreanischen Gesellschaft. Dem designierten Präsidenten stehen nun eine Reihe innen- wie auch außenpolitscher Herausforderungen bevor. Der als unerfahren kritisierte Yoon hat bereits angekündigt, dass er die Indopazifik-Strategie der Biden-Administration aktiver unterstützen und härter als die Moon-Regierung auf Provokationen aus Nordkorea reagieren wird. Doch wie werden sich die Beziehungen Südkoreas zu Deutschland und der EU unter Yoon ausgestalten? Welche Rückschlüsse lassen die eher vagen Aussagen der letzten Woche zu? Wird es eine Vertiefung auch über die vorwiegend durch Handel geprägten Beziehungen geben? Oder stehen für Südkorea zunächst regionale Aspekte Ostasiens im Vordergrund? Die Veranstaltung zielt darauf ab, diese und weitere Fragen näher zu betrachten.
Moderation: Dr. Florian Pölking, Freie Universität Berlin
Diskutanten
Prof. Dr. Rüdiger Frank
Rüdiger Frank ist Professor für Wirtschaft und Gesellschaft Ostasiens an der Universität Wien, wo er auch das Institut für Ostasienwissenschaften mit 100 Mitarbeitern und Professuren zu China, Japan und Korea leitet. Während seines im Jahr der deutschen Wiedervereinigung begonnenen Studiums der Koreanistik, Volkswirtschaftlehre und Internationalen Beziehungen an der Humboldt-Universität zu Berlin verbrachte er 1991/92 ein Auslandssemester in Nordkorea. Nach der anschließenden Promotion zum Dr.rer.oec. an der Mercator-Universität Duisburg lehrte er an der Columbia-University New York, der Korea University Seoul, und der Seoul National University. Neben der universitären Tätigkeit war er auch über ein Jahrzehnt im World Economic Forum tätig und teilt seine Einsichten und Ansichten mit Politikern und den Medien. 2012 listete ihn die Frankfurter Allgemeine Zeitung als einen der 50 einflussreichsten deutschen Ökonomen. Der Schwerpunkt seiner Arbeit in den letzten Jahren war Nordkorea, wo ihn vor allem die Funktionsweise des dortigen wirtschaftlichen Systems interessiert. Er twittert als @RFrankVienna
Prof. Dr. Michael Staack
Michael Staack ist Professor für Politikwissenschaft, insbesondere Theorie und Empirie der Internationalen Beziehungen, und Co-Direktor des Instituts für Internationale Politik an der Helmut Schmidt Universität in Hamburg. Er studierte Politische Wissenschaft, Öffentliches Recht und Neuere Geschichte an der Universität Hamburg und der Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und promovierte wie auch habilitierte an der Freien Universität Berlin am Fachbereich Politische Wissenschaft. Er lehrte u.a. an der Europäischen Humanistischen Universität, Minsk (Belarus), der Universität der Bundeswehr München, der Beijing University (Beida), der Beijing Foreign Studies University und der China Foreign Affairs University, Beijing. Seit 2014 ist er Mitglied der Hochrangigen Beratergruppe der Außenminister Deutschlands und Südkoreas zu außenpolitischen Aspekten der Wiedervereinigung Koreas. Den Schwerpunkt seiner Forschungsinteressen bilden die Außenpolitik Deutschlands, Europäische Sicherheitspolitik, Weltordnungspolitik, Transatlantische Beziehungen und Sicherheit Ostasiens.
Prof. Dr. Eun-Jeung Lee
DekanIn des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften und LeiterIn des Instituts für Koreastudien.
Zeit & Ort:
Donnerstag, 28.4.2022
18:00 Uhr
Webex-Veranstaltung
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