[Special Lecture] Musik im Zeichen des geteilten Korea ausgehend von Isang Yun und Sun-Nam Kim
Der Vortrag behandelt im Anschluss an die kompositorischen Aktivitäten von Isang Yun und Sun-Nam Kim den Musikdiskurs für das geteilte Korea. Diese beiden 1917 geborenen Komponisten gehören der ersten Generation der koreanischen Komponisten an und schlugen sehr unterschiedliche Lebenswege ein. Yun ging im Jahr 1956 nach Europa und starb in seiner Wahlheimat Berlin nach einem Leben im Exil. Kim wanderte im Jahr 1948 während des sogenannten Haebang Gonggan vom Süden in den Norden aus, wo er nach dem kurzen Studienaufenthalt in UdSSR (1952-1953) bis zu seinem Tod lebte. Die beiden Komponisten zeigen musikalische Symbole des geteilten Korea, die einer wissenschaftlichen Reflexion bedürfen. Der Vortrag geht darauf detailliert ein und fragt nach der Bedeutung der beiden Komponisten für die nachfolgenden Generationen. Insbesondere wird die sogenannte ‚dritte Generation‘ [je sam sedae], der Komponistenverein, der in den 1980er Jahren den Diskurs der Nationalmusik führte, im Mittelpunkt stehen.
Dr. Shin-Hyang Yun studierte nach dem Abschluss ihres Musikstudiums (M. A.) an der Sookmyung Frauen Universität Musikwissenschaft, Philosophie und Germanistik an der Universität Freiburg i. Br. und promovierte an der Universität Köln in Musikwissenschaft (Ph. D.). Sie war Post-doc. Researcher in Korean Art Research Institut an der Korean National University of Arts, Seoul, Gastprofessorin an der Kyemyung Universität, Taegu. Im Anschluss an Visiting Fellowship an der Forschungsstelle Exil und Nachkriegskultur der Universität der Künste Berlin lehrte sie an verschiedenen Universitäten, darunter an der UdK Berlin sowie an der Humboldt - Universität Berlin und derzeit lehrt sie am Zentrum für Musikwissenschaft an der Leipzig Universität. Sie veröffentlichte in Korea Isang Yun. Musik auf der Grenzlinie (2005) und zahlreiche Aufsätze über Isang Yun, Younghi Pagh-Paan, Changjak-Gukak sowie Kritiken über koreanische Musikkultur. In diesem Jahr wurde ihr Übersetzungsbuch (In der Natur Pungryu genießen. Koreanische traditionelle Musik und ihre Instrumente) publiziert. Ihr Forschungsinteresse umfasst asiatische Migrationsmusik, interkulturelle Komposition und interreligiöse Kommunikation sowie transdisziplinäre Genderforschung der koreanischen Moderne. Derzeit arbeitet sie am Buchprojekt über „Asiatische Migrantenkünstler und ihre Medien“.
Zeit & Ort
10.01.2018 | 16:00 - 18:00
Seminar Room
Institute of Korean Studies
Fabeckstr. 7
14195 Berlin
Weitere Informationen
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Fax: +49 - (0)30 - 838 56898
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