Ostasien denken. Diskurse zur Selbstwahrnehmung Ostasiens in Korea, Japan und China
Eun-Jeung Lee – 2015
Was bedeutet Ostasien für die Intellektuellen Ostasiens? Sie träumen seit dem 19. Jahrhundert von einer ostasiatischen Gemeinschaft, wenngleich Territorialfragen und der Umgang mit der gemeinsamen Vergangenheit solche Träume immer wieder zerstieben ließen. Sie träumen dennoch weiter vom Frieden in Ostasien, plagen sich mit den Dichotomien von „Ost“ und „West“ und dem Verhältnis von Tradition und Moderne. In diesem Buch geht es um die besondere erkenntnistheoretische Bedeutung der ostasiatischen Ostasiendiskurse. Unterscheiden sie sich von den westlichen Ostasiendiskursen? Was ist von den dortigen Okzidentalismus-Diskursen zu halten? Welche Rolle spielen im heutigen Denken Ostasiens die konfuzianischen Sicherheitskonzepte und das traditionelle Staatsverständnis dieser Lehre? Wie wird das Verhältnis zwischen Nation und Ostasien als Region bestimmt? Entlang solcher Fragen wird in diesem Buch versucht, einige Aspekte und Grundzüge der Diskurse und des Denkens in Ostasien zu erfassen.
What is the meaning of East Asia for East Asian scholars and intellectuals? In the 19th century they began visualising the formation of an East Asian community, yet continue to be disappointed by persisting disputes about history and territories. Unrelentingly they pursue their dreams and struggle their way through the dichotomies of East and West as well as of tradition and modernity. This book deals with the cognitive significance of East Asian discourses on East Asia. Where do they differ from Western discourse on East Asia? What is the role of Occidentalism in East Asian discourses? What is the importance of Confucian thought, in particular Confucian concepts of security and the State, in modern discourses? What is the perception of the relationship between the nation state and East Asia as a region? Along such issues in this book an effort is made to capture some aspects and basic traits of East Asian thought and its discourses.