Special Lecture mit Prof. Dr. Seo Byung-Chul über den Kaesong Industriekomplex
News vom 27.10.2015
Die Lage auf der koreanischen Halbinsel bleibt gespannt. Fast jedes Jahr entwickeln sich Krisensituationen, die das Land scheinbar an den Rand des Krieges bringen. Gleichzeitig gibt es den Versuch Nordkoreas, durch Sonderwirtschaftszonen ausländisches Kapital anzulocken – weitgehend erfolglos. Eine Ausnahme bildet, im Schatten der Auseinandersetzungen an der Demilitarisierten Zone (DMZ), die in Wahrheit eine der am meisten militarisierten Zonen der Welt ist, der Kaesong-Industriekomplex. Seit seiner Gründung 2003 ist er trotz aller Krisen und einem Beinahe-Aus im Jahr 2013 gewachsen und jetzt produzieren dort über 50.000 nordkoreanische Arbeiter mit etwa 1000 südkoreanischen Managern für 130 südkoreanische kleine und mittlere Unternehmen. Die Zone ist eine wichtige Einnahmequelle für Nordkorea, aber gleichzeitig auch das einzige erfolgreiche Kooperationsprojekt beider Seiten.
Prof. Dr. Seo Byung-Chul, Präsident der Korea-USA Vision Association und Chairman von Geodis Korea, sowie ständiges Mitglied des National Unification Advisory Council, ist ein profilierter koreanischer Experte zu Fragen der innerkoreanischen Aussöhnung. Er hat als Leiter des staatlichen Korean Institute for National Unification die Gründungsjahre des Kaesong Complexes und die erste Zeit der sogenannten Sonnenschein-Politik selber miterlebt und kritisch mitgestaltet hat. Vorher hat an als Präsident der Koreanischen Diplomatischen Akademie (Institute for Foreign Affairs and National Security) an zentraler Stelle die Nordkorea-Politik Südkoreas mitbestimmt. Er wird über seine Erfahrungen in dieser spannenden Zeit berichten.
Wir hoffen auf Ihr zahlreiches Erscheinen und eine spannende Diskussion.
Zeit: 28.10.2015, 10-11.30 Uhr
Ort: Institut für Koreastudien, Fabeckstr. 7, 14195 Berlin