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Sadae - eine Stabilisierungsstrategie?

Kommentare zu "Riten der Zhou" (zhōulǐ), Südliche Song-Dynastie 1126-1279

Kommentare zu "Riten der Zhou" (zhōulǐ), Südliche Song-Dynastie 1126-1279

Das Sadae Konzept geht zurück auf die chinesische Zhou Dynastie (1046–256 v.Chr) und dem zu der Zeit verfassten Zhou-li (Rites of Zhou), einer Sammlung von Ritualen und Regeln mit dem Ziel, den Staat und seine Stabilität aufrechtzuerhalten. Dabei ging es vor allem darum, den Frieden zwischen den einzelnen Fürstentümern zu erhalten. In früherer Zeit wurden diese an Verwandte der herrschenden Schicht verteilt und die Blutsverwandschaft unter den einzelnen Fürstentümern garantierte, dass diese sich nicht gegenseitig bekämpfen. Jedoch verschwand mit der Zeit die Blutsverwandschaft und an ihrer Stelle wurde ein neuer Regelkodex benötigt, das Zhou-li. Zur Gewährleistung des Friedens wurde festgelegt, dass ein kleiner (schwächerer) Staat dem größeren dienen und ihn respektieren solle und der größere (stärkere) Staat ihn im Gegenzug dafür wohlwollend betrachten solle, um Auseinandersetzungen mit Waffengewalt zu verhindern.
Dieses zunächst innerstaatliche Konzept zur Sicherung des Friedens wurde später auch auf die zwischenstaatlichen Beziehungen von China mit anderen Ländern im ostasiatischen Raum übertragen. 

Die Anrainerstaaten, die mit China in einer Sadae Beziehung standen, schickten Gesandtschaften mit Tributen (chogong) für den chinesischen Kaiser nach China um ihre Untergebenheit zum Ausdruck zu bringen. Neben dem Friedenserhalt war es ihr Ziel am chinesischen Hof von der als überlegen angesehenen chinesischen Kultur zu lernen und sie profitierten in großem Maße von diesem kulturellen Austausch. Im Gegenzug dazu wurde der König des jeweiligen Anrainerstaates von China offiziell als dortiger Herrscher anerkannt, durch die Entsendung von Ernennungsgesandten. Dies wird als ch‘aekbong bezeichnet. Jedoch standen auch diese Könige immer mindestens einen Rang unter dem chinesischen Kaiser, seine Macht war unantastbar. Die Beziehung zwischen diesen Staaten ist somit keine einseitige Tributbeziehung, sondern geprägt durch ein Geben und Nehmen. Auch machte das Ernennen „barbarischer“ Könige durch den chinesischen Kaiser diese keineswegs automatisch zu Untertanen Chinas und sie konnten weiterhin relativ autonom herrschen. Mit China eine Sadae Beziehung einzugehen, war eine Möglickeit für den Schwächeren sein Überleben zu sichern. Vor allem Korea, das China flächenmäßig deutlich unterlegen war, hätte sich ohne Sadae Beziehung zu China im ostasiatischen Raum wahrscheinlicht nicht behaupten können.

AKS
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