BA Altertumswissenschaften (ab 2012)
Als Einstieg
Der Bachelor-Studiengang Altertumswissenschaften bietet eine breite Grundausbildung im Verbund der fünf Disziplinen Ägyptologie, Altorientalistik, Klassische Archäologie, Prähistorische Archäologie und Vorderasiatische Archäologie. Die Interdisziplinarität wird durch gemeinsam angebotene Lehrveranstaltungen (Integrativer Bereich), die eigene Spezialisierung (Profilbereich) sowie die fachwissenschaftliche Erweiterung durch individuell gewählte Veranstaltungen (Affiner Bereich) erreicht. Ergänzt werden die Bereiche durch den Bereich Allgemeine Berufsvorbereitung, in dem überfachliche und berufsvorbereitende Kompetenzen erworben werden können.
Die Fächervielfalt des Studienganges ermöglicht einen Blick auf Kultur und Kulturen, der notwendig ist, um Grenzen, Traditionen und Spezialisierungen in ihrem Zusammenhang zu erfassen. In diesem Rahmen sind gründliche Kenntnisse von archäologischen und schriftlichen Quellen und das Wissen über die einzelnen historischen Epochen und ihre Denkmäler ebenso zentral wie der Erwerb von Grundkenntnissen in antiken und modernen Sprachen. Schließlich sollen auch Einblicke über die religions- und kulturgeschichtlichen Entwicklungen der einzelnen Regionen erworben werden.
Informationen zum Studiengang finden sich an verschiedenen Orten.
Wir empfehlen als Einstieg:
- den Online Studienfachwahl Assistenten
- und diese Seiten zum BA Altertumswissenschaften.
Spezialisierung Klassische Archäologie (Profilbereich)
Der Profilbereich Klassische Archäologie widmet sich den Hinterlassenschaften der griechischen und der römischen Kultur von ca. 1500 v. Chr. bis 500 n. Chr. im Mittelmeerraum, darüber hinaus auch den Artefakten angrenzender Siedlungsgebiete, die mit diesen Kulturen in Beziehung standen.
Enge Verbindungen bestehen zur Klassischen Philologie (Latinistik und Gräzistik), zur Alten Geschichte (einschließlich der Epigraphik, Papyrologie und Numismatik), Vor- und Frühgeschichte, Ägyptologie, Vorderasiatische Archäologie sowie zur antiken Religionsgeschichte und Kunstgeschichte.
Vermittelt werden grundlegende Kenntnisse über Denkmäler, archäologische Funde und Befunde sowie Methoden und Fragestellungen der Klassischen Archäologie, darunter bildwissenschaftliche Methoden (ikonographische Analyse, ikonologische Interpretation, Stilanalyse) sowie Methoden der Architekturgeschichte und Feldforschung.
Studienziel ist es, die Zeugnisse der materiellen Kultur der Antike als Ergebnis konkreter historischer und kultureller Prozesse zu rekonstruieren und die Klassische Antike als kulturgeschichtliches Phänomen auch in ihrer Transformation in Nachbarkulturen und in die Nachantike hinein und somit als Bestandteil der modernen Kultur zu begreifen.
Der Integrative Bereich des Studiums BA Altertumswissenschaften begleitet das Studium der Profilbereiche und wird parallel zu diesen absolviert.
In diesem Bereich wird eine allgemeine Orientierung über die altertumswissenschaftlichen Disziplinen verschafft, die über den Profilbereich hinausgehen. Zudem ermöglichen die angebotenen Module eine Einführung in übergreifende fachwissenschaftliche Strukturen, fachliche Begrifflichkeiten und Arbeitstechniken.
Die Module Grundlagen der Altertumswissenschaften (GdA) I und II bestehen jeweils aus einer Einführung mit Vorlesungscharakter sowie einer semesterbegleitenden Übung und nehmen einen großen Raum in den ersten beiden Semestern ein.
Die Einführung liefert im ersten Semester einen forschungsgeschichtlichen Überblick auf die in der Klassischen Archäologie, Altorientalistik, Ägyptologie, Prähistorischen Archäologie und Vorderasiatischen Archäologie behandelten kulturellen, zeitlichen und geographischen Räume. Im zweiten Semester wird der Überlick erweitert durch die Auseinandersetzung mit Forschungsansätzen und Arbeitsmethoden der Altertumswissenschaften im interdisziplinären Vergleich anhand ausgewählter Beispiele (Siedlungen und Alltag, Gräber und Bestattungsrituale, Toten- und Ahnenkult, Soziale Organisation und Identität, Gender, Ökonomie, Recht, Sozial-/Kulturanthropologie und Ethnologie, Kultureller Austausch, Akkulturation, Handel, Kunst und Individuum). Jedes Semester wird mit einer Klausur abgeschlossen.
An der Übung nehmen Sie mit Studierenden Ihres Profilbereichs teil. Hier werden Ihnen studiumsrelevante Arbeitstechniken vermittelt (z. B. Grundlagen der Literatur- und Bildrecherche, wie archäologische Objekte beschrieben werden, wie zitiere ich richtig, wie bereite ich Referat und Hausarbeit vor).
Beispiele:
Das Integrative Themenmodul (ITM) besteht aus einer Einführung mit Vorlesungscharakter sowie einem Seminar und erstreckt sich über zwei Semester. Das Seminar im Sommersemester wird mit einer Klausur abgeschlossen.
Die Einführung wird ähnlich wie die im GdA-Modul von Lehrkräften verschiedener Fächer gemeinsam angeboten. Zu einem Oberthema werden jeweils fachspezifische Themen und Fragestellungen behandelt.
Im darauffolgenden Sommersemester bieten die Profilbereiche fachspezifische Seminare an, von denen Sie eines wählen, das nicht zu Ihrem Profilbereich gehört, um Ihre Expertise zu erweitern.
Beispiel für Einführung
Beispiele fachspezifische Seminare:
- Klassische Archäologie: Der Trojanische Krieg in Bildwerken der archaischen und klassischen Zeit
- Prähistorische Archäologie: Krieg und Gewalt in der Vor- und Frühgeschichte
- Ägyptologie: Byzanz im Krieg mit Sasaniden und Arabern aus der Perspektikve Ägyptens
Das Integrative Wahlpflichtmodul ist keine eigens gesonderte Veranstaltung. Hier wählen Sie aus dem vorhandenen Angebot aus einem der vier weiteren Fächer des BA Altertumswissenschaften und nicht aus Ihrem eigenen Profilbereich. Abhängig von dem empfohlenen Studienverlauf Ihres Profilbereiches, individuellen Planungen und ggf. Auslandssemestern sollten Sie dieses Modul zwischen dem 4. und 6. Semester absolvieren.
Das Chronologische Modul besteht aus einer Einführung sowie einer Übung und erstreckt sich über zwei Semester. Im Rahmen der Einführung erhalten Sie u. a. einen Überblick über die Epochen der Klassischen Archäologie, die verschiedenen Gattungen (Keramik, Skulptur etc.) sowie deren Datierungsgrundlagen. Die (Beschreibungs-) Übung führt Sie in die Berliner Museen, in denen Sie das Erlernte direkt an den Objekten diskutieren und vertiefen.
Beispiel Einführung: Epochen der Klassischen Archäologie
Beispiel Beschreibungsübung: Methodenübung Epochen der Klassischen Antike - Beschreibungsübung
Zwei Systematische Module: Diese bestehen jeweils aus einer Einführung und einem Seminar und erstreckt sich über zwei Semester. Die Systematischen Module sollen Sie befähigen, Informationen aus den unterschiedlichsten Quellen zusammenzutragen und zu strukturieren (z. B. Literatur-/Bildrecherche), diese aufzubereiten und zu präsentieren (z. B. im Referat) sowie kritisch zu bewerten (z. B. in der abschließenden Hausarbeit).
Inhaltlich bieten wir alternierend drei Module (A, B und C) mit unterschiedlichen thematischer Ausrichtung an. Welche beiden Sie belegen, ist abhängig von Ihrem Studienbeginn.
Systematisches Modul A: Antike Architektur und Topographie
Beispiel für Einführung: Griechische Heiligtümer
Beispiel für Seminar: Stadtentwicklung im römischen Italien
Systematisches Modul B: Antike Bilderwelten
Beispiel für Einführung: Griechische Nekropolen und ihre Gräber - Konstruktionen von Alter, Geschlecht, sozialem Status, Ethnizität und anderen Differenzen
Beispiel für Seminar: Die Bilderwelt der römischen Sarkophage
Systematisches Modul C: Räumliche Kontexte antiker Bilder und Artefakte
Beispiel für Einführung: Griechische Heroen. Archäologische Zeugnisse zu Kult- und Ehrungspraktiken
Beispiel für Seminar: Römische Porträtstatuen: Herstellung, Typologie, Ikonographie und Interpretation
Zwei Analytische Module: Diese bestehen aus einer Vorlesung und einem Seminar und erstreckt sich ebenfalls über zwei Semester. Aufbauend auf den Kompetenzen, die Sie in Systematischen Modulen einüben, sollen Sie hier auf fortgeschrittenem Niveau Quellen und Informationen bewerten und interpretieren sowie Fragestellungen wissenschaftlich aufarbeiten können.
Analytisch A: Antike Architektur und Topographie
Beispiel für Vorlesung: „Augustus und die Macht der Bilder“? ‚Kunst‘ und visuelle Kommunikation im frühen Prinzipat.
Beispiel für Seminar: Herculaneum - Leben in einer römischen Stadt
Analytisch B: Antike Bilderwelten
Beispiel für Vorlesung: Griechische Nekropolen und ihre Gräber: Konstruktionen von Alter, Geschlecht, sozialem Status, Ethnizität und anderen Differenzen
Beispiel für Seminar: Römische Mosaiken
Analytisch C: Räumliche Kontexte antiker Bilder und Artefakte
Beispiel für Vorlesung: Von Augustus bis Septimius Severus: Die Bildnisse römischer Kaiser
Beispiel für Seminar: Mythos und Polis. Bildprogramme griechischer Tempel der hochklassischen Zeit
Das Informationsvermittlungsmodul besteht aus einem Seminar und einer Methodenübung, die in der Regel beide im selben Semester angeboten werden. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Vermittlung von Informationen der antiken Kultur an ein breites Publikum, wie sie z. B. im journalistischen, museologischen oder museumspädagogischen Bereich erforderlich ist.
Beispiel: Bi(bli)ographein. Das verborgene Leben der Bücher. Vorbereitung einer Ausstellung
Beispiel: Informationsvermittlung: Öffentliche Führungen in der Abguss-Sammlung Antiker Plastik
Ihr fachliches Profil können Sie im Rahmen des Affinen Bereiches ergänzen und erweitern. Beispielsweise können Sie hier Module aus den altertumswissenschaftlichen Disziplinen außerhalb Ihres Profilbereiches belegen, aber auch aus den weiteren Lehrveranstaltungen der Universität (mit Einschränkungen!) wählen.
Informationen dazu erhalten Sie
- in Informationsveranstaltungen Ihres Institutes zu Studienbeginn
- auf den Seiten des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften
- in einem Beratungsgespräch mit der/dem Bachelorbeauftragten Ihres Instituts
Der Studienbereich Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV) im Umfang von 30 LP ergänzt die akademische Ausbildung um praxisbezogene Anteile. Im Rahmen dieses Bereiches absolvieren Sie ein obligatorisches Praktikum und können weitere kompetenzerweiternde Veranstaltungen besuchen. Letztere werden von verschiedenen Bereichen der Universität angeboten aber auch mit konkretem Fachbezug von den altertumswissenschaftlichen Fächern.
Neben dem Praktikum können folgende Kompetenzbereiche vertieft werden:
- Fremdsprachen
- Informations- und Medienkompetenz
- Medienpraxis
- Gender- und Diversitykompetenz
- Organisation und Management
- Kommunikative Kompetenzen
- Nachhaltige Entwicklung
- Forschungsorientierung
- Fachnahe Zusatzqualifikationen
Informationen dazu erhalten Sie
- in Informationsveranstaltungen Ihres Institutes zu Studienbeginn
- auf den Seiten des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften
- auf den zentralen Seiten der Universität
- in einem Beratungsgespräch mit der/dem ABV-Beauftragten Ihres Instituts
Sie haben bereits alle Leistungspunkte erreicht und wollen nun das Studium abschließen?
Grundlegende Informationen dazu finden Sie auf der Homepage des Fachbereichs Geschichts- und Kulturwissenschaften.