Am Grab
Antike Gefäße sind häufig nur deshalb gut erhalten, weil sie mit ins Grab gegeben wurden. Sie hatten dabei unterschiedliche Funktionen: Außer als Behälter für Speisebeigaben (1. 4–6), kamen bemalte Gefäße auch bei Gedenkfeiern am Grab zum Einsatz (2. 3). Die Bilder illustrieren dabei allgemeine gesellschaftliche Werte, Hoffnungen und Glückswelten, die für den Bestatteten ebenso wie für die Lebenden galten. In Italien entwickelte sich aus den Vorratsgefäßen eine eigene Gefäßform zur Aufnahme des Leichenbrandes (7), die den Griechen unbekannt ist.
1) Deckelfragment einer Schüssel (Lekanis): Nereiden bringen die Waffen des Achill
Inv. V12, Attisch rotfigurig, 1. Viertel 4. Jh. v. Chr.
2–3) Fragmente großer Weinmischgefäße (Kelchkratere)
Inv. V10, attisch rotfigurig, 3. Viertel 5. Jh. v. Chr.
Inv. V13a, attisch rotfigurig, 2. Viertel 4. Jh. v. Chr.: Eros und Ariadne
4) Vorratsgefäß (Pelike) mit Kampfszene aus einem Grab in Capua
Inv. G27/52, Attisch rotfigurig, um 350 v. Chr. (ARV2 1464,42, Gruppe-G)
5) Kleine tongrundige Schüssel
Inv. G24/51, Typ Gose 226, 3. Jh. n. Chr., aus Köln
6) Bauchiger Dreihenkelkrug aus einem Grab in Köln
Inv. G25/51, Typ Gellep 431, Anfang (bis Mitte?) 3. Jh. n. Chr.
7) Urne mit Deckel aus einem Brandgrab
Inv. G31/58, rheinisch?, 1. Drittel 4. Jh. n. Chr.