Marie-Christin Künzelmann
Doktorandin
Metamorphose im Bild? Untersuchung von Zeitlichkeit in bildlichen und schriftlichen Darstellungen von Verwandlungsmythen im griechischen Kulturraum (Arbeitstitel)
Mythen, die Verwandlungen von Menschen beschreiben, faszinieren seit der Antike: sie sind vielfach in der Literatur beschrieben, seit der Archaik in Bildern dargestellt und in der Forschung untersucht worden. Dabei wurde vor allem kontrovers diskutiert, ob Verwandlung in statischen Bildern dargestellt werden kann. Problematisch ist, dass die Bilder bisher von den Texten ausgehend interpretiert wurden. Es fehlt eine formale Analyse der Verwandlungsmythen, in der Bilder und Literatur getrennt voneinander untersucht werden. Ziel meines Dissertationsprojekts ist, diese Lücke erstmals systematisch zu füllen, um anhand von Bildern und Literatur vergleichend herauszuarbeiten, welche Konzepte von Zeit hinter diesen Darstellungen stehen. Grundlegend ist die Frage, wie Verwandlung jeweils dargestellt und ob Zeitlichkeit dadurch erfahrbar gemacht wurde. Dies soll mittels einer ikonographisch-typologischen Analyse der Bilder sowie einer formalen Analyse der antiken Literatur für den Zeitraum von der Archaik bis in den Hellenismus in verschiedenen Medien untersucht werden. Mit diesem Fokus wird die Arbeit einen Beitrag zu bildwissenschaftlichen Diskursen leisten, wie Zeitlichkeit in der Antike dargestellt, wahrgenommen und bewertet wurde.
Gefördert durch die Gerda Henkel-Stiftung und die Berlin Graduate School of Ancient Studies (BerGSAS) im Programm Ancient Objects and Visual Studies (AOViS).
Die Arbeit wird von Prof. Dr. Lorenz Winkler-Horaček (FU Berlin), Prof. Dr. Monika Trümper (FU Berlin) und Prof. Dr. Annetta Alexandridis (Cornell University) betreut.
Weitere Informationen auf den Seiten der Berlin Graduate School of Ancient Studies (BerGSAS).